Bushwick
In Bushwick stürzt New York in Chaos und Gewalt und mitten in diesem Ausnahmezustand darf Dave Bautista auch mal seine schauspielerischen Muskeln anspannen.
Die 20-jährige Studentin Lucy (Brittany Snow) und der Kriegsveteran Stupe (Dave Bautista) müssen sich gemeinsam durch ein belagertes, sich im Kriegszustand befindliches New York kämpfen. Die beiden formen eine ungewöhnliche Partnerschaft. Sie wissen nur, dass sich ihr Land im Ausnahmezustand befindet und sich selbst bekriegt. Die eigenen Leute greifen sie an und versuchen New York einzunehmen. Lucy und Stupe gehen bis an ihre Grenzen um am Leben zu bleiben und diesen neuen Bürgerkrieg zu überstehen.
Die Ausgangssituation ist interessant, die Regie spannend und die Darsteller tun ihr Bestes, trotzdem will Bushwick nicht so richtig funktionieren. Dies liegt vor allem am relativ schwachen und zerfahrenen Drehbuch. Es ist eine lose Aneinanderreihung von willkürlichen Szenen und wirkt mehr wie Levels mit steigendem Schwierigkeitsgrad in einem Videospiel. Es fehlt dem Film an Zusammenhalt, einer sich steigernden Spannungsdichte, einem dramaturgischen Bogen. Es hilft zwar, dass die beiden Regisseur jeden nur möglichen Trick aus dem Hut zaubern, um zumindest visuell und inszenatorisch für Anreiz zu sorgen. Jonathan Milott und Cary Murnion geben wirklich alles, damit Bushwick optisch interessant und spannend ist, leider kann der Inhalt da nicht mithalten.
Dave Bautista zeigt in der Hauptrolle, dass er mehr ist als nur Muskeln und es wird deutlich, er kann auch ernste, dramatische Rollen spielen, abseits von Action und Komödie. Die Figur eines gebrochenen Veteranen steht ihm gut und seine Leistung alleine hätte sich eine weitaus stärkere Vorlage verdient, die seinem Spiel auch gerecht wird. Dabei gibt es durchaus genug Potenzial, Bushwick könnte weitaus besser sein, als es letztlich ist. So bleibt einem nicht viel im Gedächtnis und was ein potenziell spannendes, interessantes und komplexes Action-Drama sein will, bleibt leider ein konfuses Machwerk, das nur dank dem Hauptdarsteller und der Regie zumindest sehenswert ist, wenngleich nur wenig Unterhaltung aufkommt und Bushwick schnell wieder in Vergessenheit gerät.
Regie: Jonathan Milott, Cary Murnion, Drehbuch: Nick Damici, Graham Reznick, Darsteller: Dave Bautista, Brittany Snow, Angelic Zambrana, Jeremie Harris, Myra Lucretia Taylor, Filmlänge: 94 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 20.04.2018