DOLLY_Still1 (c) 2025 SLASH Filmfestival

Dolly

6
Horror

Dolly, das neue Werk von Rod Blackhurst, wurde am Slash nicht nur als Ö-Premiere aufgeführt – es war sogar weltweit eine der ersten Aufführungen nach der Weltpremiere Anfang September, auf dem Toronto-Filmfestival. Generischer Slasher oder doch etwas mehr? Schauen wir uns an. Nach einem Blick auf die „Handlung“.

Die Puppenfrau im Walde

Rachel (Kate Cobb) und Chase (Seann William Scott) machen einen Wanderausflug. Da werden sie von einer Frau mit Puppenkopf (Max the Impaler) angegriffen, die Chase arg verstümmelt im Wald zurücklässt, und Rachel in ihre Hütte im Wald entführt. Dort lebt sie, weil … gestörte Puppenfrauen nun mal inmitten der Wälder am liebsten leben. Oder so. Dort ist alles als Puppenstube eingerichtet und Rachel muss als „Baby“ für die Wahnsinnige herhalten. Sonst gibt’s Schelle. Rachel bekommt bald mit, dass sie nicht die einzige Gefangene im Haus ist. Tobe (Ethan Suplee) ist in einem abgeschlossenen Raum eingesperrt. Rachel versucht sich zu befreien und Tobe gleich mit. Ob das eine gute Idee ist?

Schlitz, Spritz, Platsch

Man sollte nicht meckern: Dolly ist ein echter No-Bullshit-Horrorfilm, wie man ihn am Slash, das sich in den vergangenen Jahren inhaltlich immer breiter aufstellt, nur mehr selten zu sehen kriegt. Das hier ist ein, vom Horrorfilm der 1970er Jahre inspirierter Streifen, der gar nicht erst versucht seine Klauerei bei Texas Chainsaw Massacre und sämtlichen Masken-Schlitzer-Filmen seit Halloween zu verbergen – im Gegenteil. Dolly trägt sie stolz vor sich her.

Der Streifen ist schön grindig gefilmt, rasant, und steigert seine Brutalität bis ins Finale konsequent. Ohne aber dabei gleich in Terrifier-Dimensionen abzurutschen. Die Performances gehen gut klar. Interessant ist freilich die Besetzung des Non-binären Wrestling-Stars Max The Impaler, in der Titelrolle der irren Maskenkillerin. Es wird natürlich alles versucht, aus der Figur so viel Kult wie möglich rauszuschlagen, auf dass noch viele weitere Fortsetzungen folgen mögen.

Nicht falsch verstehen – ein „guter“ Film ist Dolly sicher nicht. Aber wer auf grauslichen Schlitzer-Scheiß steht, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Alles ist handwerklich gut umgesetzt und auch mit der notwendigen Portion Augenzwinkern versehen. Passt. Kann man machen.

Regie: Rod Blackhurst, Drehbuch: Rod Blackhurst, Brandon Weavil, Darsteller: Kate Cobb, Max the Impaler, Ethan Suplee, Seann William Scott, Filmlänge: 83 Minuten, gezeigt auf dem SLASH Filmfestival 2025

SLASH Filmfestival 2025

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