ARQ
ARQ benutzt das Und täglich grüßt das Murmeltier-Prinzip und macht daraus einen Sci-Fi Thriller, der selbst auf engstem Raum zahlreiche Wendungen bereit hält.
Renton (Robbie Amell) wacht eines morgens neben seiner ehemaligen Freundin Hannah (Rachael Taylor), die er erst vor kurzem wieder getroffen hat, auf und wird prompt von maskierten Einbrechern überfallen, die sein Haus plündern wollen. Zuerst vermutet er, dass es um den Energiegenerator geht, den er gebaut und seinem ehemaligen Arbeitgeber entwendet hat, denn dieser Generator könnte das weltweite Energieproblem lösen und somit auch die anhaltenden Zerstörungen und Kriege aufhalten. Bevor er jedoch viel in Erfahrung bringt, wird Renton von einem der Angreifer versehentlich getötet. Plötzlich wacht er wieder zu exakt der gleichen Zeit, an exakt dem gleichen Tag auf und erlebt alles aufs Neue.
Ähnlich wie das großartige Edge of Tomorrow verwendet auch ARQ das Prinzip einer sich ständig wiederholenden Zeitschleife in einem Sci-Fi Setting. Im Unterschied jedoch zum (qualitativ doch besseren) Tom Cruise-Film reduziert ARQ fast seine komplette Handlung auf das Haus des Protagonisten, die inhaltliche Zeitschleife der Geschichte wird durch die Inszenierung zusätzlich räumlich begrenzt. Das macht aus ARQ fast einen Kammerspielartigen Sci-Fi Thriller. Zum Glück gelingt es Tony Elliott sein Drehbuch mit genügend Wendungen und Figurenentwicklungen anzureichern, um die Spannung fast durchwegs aufrecht zu erhalten. Als Regisseur wiederum verschreibt er sich vollständig in den Dienst seines Drehbuchs und konzentriert sich schlicht und einfach auf die Erzählung seiner Geschichte, ohne nennenswerte Quantensprünge in Sachen Regie auf die Leinwand zu zaubern.
Da aber auch die Darsteller ihr Bestes geben und die Qualität des Drehbuchs durchaus ausreicht, um ARQ interessant und unterhaltsam zu machen, stört es nicht weiter, dass die Regie da etwas in den Hintergrund tritt. Trotzdem muss man auch anmerken, dass der Film stellenweise seine Längen hat. In diesen Momenten gehen ARQ schlichtweg die Ideen aus und die Geschichte tritt auf der Stelle. Wie die Zeitschleife eine ständige Wiederholung der Ereignisse darstellt, so verrennt sich dann auch die Handlung in unbedeutende Wiederholungen, die man sich sparen kann. Zum Glück fällt es aber bei der doch recht knappen Laufzeit nicht allzu schwer ins Gewicht, was ARQ zu einem der spannenderen kleinen Sci-Fi Thriller macht, die nicht jeder kennt. Für Genre-Fans durchaus empfehlenswert, denn Spannung und Unterhaltung werden fast durchgängig geboten.
Regie und Drehbuch: Tony Elliott, Darsteller: Robbie Amell, Rachael Taylor, Shaun Benson, Gary Powell, Filmlänge: 88 Minuten, Netflix Release: 31.05.2018