Zombieland: Doppelt hält besser
Wenn sich bei Ruben Fleischers zweitem Zombieland-Ausflug sogar Untote weiterentwickeln, warum gelingt das nicht den Protagonisten?
Das vor zehn Jahren zur Patchwork-Familie zusammengewachsene Quartett kommt im belanglosen Sequel psychologisch kein Stück von der Stelle. Dafür trudeln Columbus (Jesse Eisenberg), Little Rock (Abigial Breslin), Wichita (Emma Stone) und Tallahassee (Woody Harrelson) sinnlos durchs Land, das inzwischen weit weniger entvölkert ist. Doch eine Handvoll unterwegs aufgesammelter Neuzugänge können dem ausgelaugten Konzept kein frisches Leben einhauchen.
Dabei sind die glänzende Zoey Deutch als Dumpfbacke Madison und Avan Jogias Hippie-Fake-Songschreiber Berkeley noch das Beste an der einfalls- und antriebsarmen Horror Comedy. Drehbuchautoren-Trio Rhett Reese, Paul Wernick und Dave Callaham haben weder eine Story zu erzählen, noch genug Gags auf Lager, um den spürbaren Mangel an Originalität zu kaschieren. Die wenigen amüsanten Witze recyceln bezeichnenderweise Einfälle des Originals. Dessen Kassenerfolg war offenbar einzige Motivation der Wiedervereinigung von Machern und Cast.
Persiflage macht dieses kommerzielle Kalkül nicht weniger frustrierend. Selbstparodie und -ironie wirken genauso aufgesetzt wie die Konflikte. Letzte interessieren Fleischer nur, sofern sie martialischer Art sind. Während die Figurendynamik verreckt, werden zu Rock-Fanfaren Zombie-Horden niedergemetzelt. Die euphorische Pro-Gun-Message, die eine waffenfreie Kommune als prädestiniertes Angriffsziel hinstellt, macht das eingerostete Vehikel endgültig schrottreif. Mit Kinofilmen ist es eben wie mit Menschen: Selbst nettere Exemplare will Jahre nach deren Ende niemand zurückkehren sehen.
Regie: Ruben Fleischer, Drehbuch: Rhett Reese, Paul Wernick, Dave Callaham, Darsteller: Zoey Deutch, Abigail Breslin, Emma Stone, Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Rosario Dawson, Bill Murray, Avan Jogia, Dan Aykroyd, Luke Wilson, Filmlänge: 99 Minuten, Kinostart: 08.11.2019