Rambo: Last Blood
Sylvester Stallone lässt die alten Knochen noch einmal krachen und kehrt zum insgesamt 5. Mal in seiner ikonischen Rolle als John Rambo zurück.
11 Jahre nach dem letzten Eintrag John Rambo und 37 Jahre nach seinem ersten Einsatz in First Blood. Wenn man die letzte Zahl umdreht hat man übrigens Sylvester Stallones aktuelles Alter: 73. Damit wäre die Bezeichnung Action-Opa fast schon schmeichelhaft. Man sollte ab sofort vom Action-Urli-Opa sprechen.
Und darum geht’s: John Rambo (Sylvester Stallone) lebt auf seiner Farm, zusammen mit der mexikanischen Haushälterin Maria und deren Enkeltochter Gabrielle (Yvette Monreal). Rambo hat sich inzwischen der Pferdezucht verschrieben, doch die alten Geister nagen immer noch schwer an ihm. Als seine Quasi-Stieftochter Gabrielle, auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater, in Mexico von einer Frauen-Schlepperbande entführt wird, hat Rambo endlich mal wieder Gelegenheit in den Krieg zu ziehen.
Nun gut, was gibt es über Last Blood sonst noch zu berichten? Man kann den Film auf verschiedenen Ebenen betrachten. Zum Beispiel als Rambo-Fortsetzung. Da fällt der Film schon mal ziemlich aus dem Rahmen. Vom Action-Dauerfeuer der vorangegangenen Filme sind wir weit entfernt. Es geht deutlich ruhiger und dramatischer zu. Insofern könnte man sagen, dass sich ein Kreis von First zu Last Blood schließt. Denn beide setzen wesentlich mehr auf Drama denn Action. Man kann den Film auch einfach als Action-Thriller sehen. Da kann man sagen, er ist okay. Kein Meisterwerk. Durchschnittsware. Eher ein Taken-Klon, als ein Rambo-Film. Nur eben nicht so gut wie Taken. Als Alterswerk von Stallone kann man ihn immer noch als solide bezeichnen. Mehr aber auch nicht.
Regisseur Adrian Grunberg hat bisher eine einzige andere Regie-Arbeit vorzuweisen. Ebenfalls ein Alterswerk eines Action-Stars, nämlich Get the Gringo mit Mel Gibson. Der war auch okay. Grunberg dürfte allerdings echt ein Thema mit Mexiko haben. Der guten Form halber sei erwähnt, dass der Film voller grässlicher Klischees und Stereotypen steckt und ein Weltbild vertritt, das im besten Fall als zweifelhaft bezeichnet werden darf. Was allerdings am schlimmsten ist (wenn man schon mal in einen Rambo geht), ist das bei gerade mal 89 Minuten Laufzeit (inklusive Abspann) es satte 70 Minuten dauert, bis Rambo ramba-zamba macht. Dann ist alles in 10 Minuten auch schon wieder erledigt. Da geht’s zwar 10 Minuten ganz gut zur Sache, aber ob das den Hardcore-Fans gefallen wird, bleibt abzuwarten. Wir hoffen auf keine weiteren Fortsetzungen und vergeben 5 von 10 Genickbrüchen.
Regie: Adrian Grunberg, Drehbuch: Matthew Cirulnick, Sylvester Stallone, Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Adriana Barraza, Yvette Monreal, Oscar Jaenada, Joaquin Cosio, Filmlänge: 89 Minuten, Kinostart: 20.09.2019