Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts
In Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts wird die Geschichte nicht nur biblisch, sondern vor allem politisch. In diesem Fall hat es Stallone aber besser drauf, als in Rambo III.
Rocky Balboa (Sylvester Stallone) ist kaum wieder Champion, da betritt der sowjetische Hühne Ivan Drago (Dolph Lundgren) gemeinsam mit seiner Frau (Brigitte Nielsen) die Bühne des Boxsports. Er möchte der Welt beweisen, dass die Sowjetunion die besseren Boxer und Sportler hervorbringt, als die USA. Dadurch fühlt sich der patriotische Apollo Creed (Carl Weathers) herausgefordert und kehrt für einen Showkampf aus dem Ruhestand zurück. Mit verheerenden Folgen. Rocky setzt alles daran einen Kampf gegen Drago zu bekommen, dafür gibt er sogar seinen Weltmeistertitel auf und geht nach Russland, um dort gegen den wie einen Volkshelden gefeierten Drago anzutreten. Ein, nach körperlichen Voraussetzungen aussichtsloser Kampf, doch Rocky Balboa stellt sich jedem Gegner.
Sylvester Stallone zieht mit Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts in einen politischen Ein-Mann-Kampf. Natürlich sind die USA das schönste Land der Welt und natürlich ist Russland das ultimative Böse. Und auch wenn der vierte Teil stark patriotisch angehaucht ist, dabei nicht mal viel Wert auf Subtilität legt, gelingt es Stallone dennoch seinen Antagonisten zumindest mit einem Hauch von Vielschichtigkeit zu versehen und nicht als simple Verteufelung darzustellen. Immerhin tut er das alles mit dem Anliegen die Animositäten zwischen den beiden Nationen vergleichsweise friedlich beizulegen, indem er (zugegebenermaßen naiv, aber deshalb nicht weniger richtig) dafür stimmt, dass es besser ist, wenn zwei Boxer sich im Ring die Schädel einschlagen, anstatt zwei Länder gegeneinander in den Krieg ziehen zu lassen.
Abseits vom biblischen Kampf David gegen Goliath bietet Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts unzählige Trainingsmontagen, die aus dem Film stellenweise schon fast ein Musikvideo machen – da fehlte es Stallone wohl einfach an einer ausreichenden Geschichte, um den Handlungsverlauf damit zu füllen. Unterhaltsam, sofern man das alles nicht zu ernst nimmt und nicht hinterfragt, ist der vierte Teil der Rocky-Saga dennoch. Die Geschichte ist zwar vorhersehbar, aber sie macht ungemein Spaß, auf eine naive und einfache Art und Weise, aber das ist ja nicht immer etwas schlechtes. Die Geschichte von Rocky ist und bleibt ein optimistisches, modernes Märchen, das in erster Linie Unterhaltung bietet.
Regie und Drehbuch: Sylvester Stallone, Darsteller: Sylvester Stallone, Dolph Lundgren, Talia Shire, Burt Young, Carl Weathers, Brigitte Nielsen, Tony Burton, Filmlänge: 91 Minuten, Blu-Ray Steelbook Release: 18.10.2018