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100 DVDs in 100 Wochen: Rashomon

Die Nummer 93 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist der japanische Film Rashomon von Regisseur Akira Kurosawa.

Zugegeben, in japanischen Filmen bin ich wahrlich kein Experte – umso mehr freut es mich immer wieder, wenn in der Sammlung nicht nur amerikanische oder französische Filme auftauchen. Rashomon war nicht nur für Kurosawa ein erheblicher Erfolg (Goldener Löwe bei den Festspielen in Venedig 1951 und ein Oscar 1952), sondern auch Hauptdarsteller Toshiro Mifune gelang so zu Ruhm.

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Die Story basiert auf zwei Kurzgeschichten des japanischen Schriftstellers Ryunosuke Akutagawa. Der berüchtigte und gefürchtete Räuber Tajomaru (Toshiro Mifune) überfällt im „Wald der Dämonen“ einen Samurai und seine Frau. Von Lust gepackt verfolgt er die schöne Frau und vergewaltigt diese schließlich vor den Augen ihres Mannes. Der Ehemann wird später ermordet aufgefunden. Vor Gericht soll durch drei Augenzeugen geklärt werden was geschehen ist. Gar nicht so einfach, denn diese sind der Räuber Tajomaru selbst, die schöne Frau des getöteten Samurai und schließlich ein Holzfäller. Jeder der drei erzählt eine andere Version des tödlichen Verbrechens, doch welche ist schließlich die Wahrheit?

Basis des Films und somit auch der Beginn der Geschichte sind drei Männer, welche vor dem strömenden Regen unter dem Rashomon-Tor in Kyoto Schutz suchen. Der Holzfäller, einer der Augenzeugen des Verbrechens, ein Streuner und ein Mönch beginnen über den Vorfall zu diskutieren. So sieht man als Zuseher nach und nach die drei Versionen des Verbrechens. Dabei ist man durch die Kameraführung stets mitten im Geschehen – egal ob es die wilde Verfolgungsjagd durch das dichte Gestrüpp des Waldes ist oder die Zeugenaussagen vor Gericht.

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Dabei kommt man natürlich nicht umhin sich der Symbolhaftigkeit der verschiedenen Örtlichkeiten bewusst zu werden, so wie es auch Harald Eggebrecht schön auf der Innenseite der DVD beschreibt: „Das Tor als Einstieg und Ausweg, das Gericht, weiß und hell im Zeichen der Aufklärung, endlich das Herz des Films, der Wald, Dickicht der Wünsche, Triebe und Sehnsüchte, ein Labyrinth der Gefühle. Aus diesem Wald von Rashomon führt letztlich kein Weg hinaus.“ Für mich persönlich ist der japanische Film aus dem Jahr 1950 sehr bedrückend, beim Abspann hat man kurzzeitig das Gefühl das Gesehene nicht korrekt einteilen zu können. Vielleicht ist das aber in manchen Fällen auch gar nicht notwendig, denn dass die Wahrheit für jeden eine eigene Version des Gesehenen ist, führt der Film in aller Deutlichkeit vor Augen.

Meine Empfehlung: Schwere Kost, allerdings für Liebhaber des japanischen Kinos sicherlich ein Must-See.

Das nächste Mal geht es weiter mit Jean Renoir’s Die große Illusion.




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