The-Strokes-(c)-Pooneh-Ghaneh / Cult Records

The Strokes – Future Present Past (EP)

The Strokes versuchen einen Neustart und veröffentlichen mit Future Present Past erstmals seit Comedown Maschine (2013) gemeinsame Songs.

Während manche inständig hofften, dass sie es endlich sein lassen, haben es viele aufgegeben, die New Yorker-Band noch einmal gemeinsam in einem Studio vorzufinden und am Ende ein Album in den Händen zu halten. Nach Soloausflügen und Nebenprojekten haben Julian Casablancas, Albert Hammond Jr., Fabrizio Moretti, Nick Valensi und Nickolai Fraiture dann aber überraschend doch wieder zusammen gefunden und fast scheint es so, als wäre Comedown Machine (2013) nie passiert und eine Trennung nie im Raum gestanden. Am Ende müssen aber drei neue Songs und ein Remix ausreichen, um die Fans wieder in Stimmung zu bringen.

Das Positive vorweg: Verspielte Gitarrenriffs, kreative Arrangements und ein Casablancas, der sich stimmlich nicht nur auf Falsett konzentriert, erwarten einen auf der neuen Strokes-EP. Ganz perfekt ist das gute Stück dann aber doch nicht.

Drag Queen kommt ziemlich melancholisch daher und funktioniert am Ende irgendwie, auch wenn die verfremdete Stimme, teilweise schrägen Töne und das Gekreische sicherlich irritieren. OBLIVIUS beginnt mit ein paar verspielten Gitarrenlines recht typisch für einen The Strokes-Song, beim Refrain lässt Casablancas das Experimentieren endlich einmal sein und findet damit stimmlich zur alten Form zurück. Spätestens beim Solo von Gitarristen Albert Hammond Jr. klatscht man begeistert in die Hände. Der Remix von Drummer Moretti ist, obwohl er nicht wirklich vom Hocker reißt, gelungen. Und dann ist da noch Threat of Joy – ein smoother, cooler Song für den Sommer, der gleich in die Beine und ins Ohr geht.

Drei Songs sind zwar dürftig und irgendwie auch selbstgerecht, das passt dann aber schon wieder durchaus zur Attitüde der Band. Die richtig große Nummer bleiben The Strokes am Ende schuldig. Future Present Past ist eine solide EP, in der Casablancas und Co. beweisen, dass sie ihr Handwerk noch verstehen und es ihnen gelingt als Band zusammen zu arbeiten. Fans dürften hier besänftigt werden und Kritiker verstummen. Eigentlich müsste gar kein Album mehr folgen.

The Strokes – Future Present Past (EP), Cult Records, thestrokes.com




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