Die Kollegin
Die Amerikanerin Freida McFadden hat gerade einen Lauf. Nach dem internationalen Bestseller-Erfolg ihrer Housemaid-Thriller, kommen nun auch andere Werke – ältere wie neuere – in deutscher Übersetzung auf den Markt. Schön einheitlich designt, damit auch jede versteht, worum es geht. Den Auftakt zu ihren Standalone-Romanen macht Die Kollegin, soeben bei Heyne erschienen.
Nichts ist wie es scheint – mal wieder
Natalie Farrell arbeitet in einem Büro in dem es förmlich brodelt. Sie selbst hatte eine Affäre mit ihrem Boss, pflegt derzeit aber den IT-Techniker zu daten. Ihre Kollegin Dawn Schiff ist eine etwas verschrobene Natur, mit der niemand so recht bonden kann. Dann taucht Dawn, von einem Tag auf den anderen, nicht mehr im Büro auf. Keine Nachricht, was ihr gar nicht entspricht. Natalie sucht Dawns Zuhause auf und findet Spuren eines Verbrechens. Die Polizei beginnt zu ermitteln – und hat bald Natalie im Fokus ihrer Mordermittlungen …
Als ich heute Morgen ins Büro komme, ist Dawn nicht an ihrem Schreibtisch, was bedeutet, dass die Welt untergeht. Ich mache Spaß. Offensichtlich geht die Welt nicht unter, aber wer Dawn kennt, versteht, was ich meine.
Gut gemachte Fertigkost
Freida McFadden schreibt Thriller für die Masse. Das macht sie tadellos. Ihre Geschichten packen von der ersten Seite und auch wenn man von Anfang an weiß, dass es zu überraschenden Wendungen kommen wird, lassen sich diese doch nicht vorausahnen. Ein gewisses Strickmuster im schriftstellerischen Handwerk ist natürlich zu erkennen. Auch die Charaktere in McFaddens Romanen ähneln sich, wie ein Ei dem anderen. Und mit der Logik nehmen es Thriller-Autoren ja in der Regel auch nicht immer so genau. Das ist sozusagen Genre-immanent.
Doch all das ist geschenkt. Denn in Puncto spannender Unterhaltung macht Freida McFadden derzeit niemand etwas vor. Man hetzt bis zum Ende (clever-böse) und kaum hat man die Buchdeckel zugeschlagen, kann man es kaum erwarten, den nächsten Roman der Autorin zu lesen. Diesbezüglich gibt es gute Neuigkeiten, denn bei Heyne sind heuer noch zwei weitere Veröffentlichungen geplant. Ihr erkennt sie dann am Design.
Die Kollegin von Freida McFadden, 384 Seiten, erschienen im Heyne Verlag.

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste (c) 2025 Freida McFadden, Heyne Verlag