Final Fantasy Explorers
Final Fantasy: Ein Markenname, der nach all den Jahren noch immer Respekt einfährt und sich so auch auf Nintendos erfolgreichem Handheld, dem 3DS, zwangsläufig blicken lässt. Die Entwickler haben mit Final Fantasy Explorers ein klares Ziel verfolgt: Das Monster Hunter-Publikum zu erreichen. Tatsächlich gleicht die Spielstruktur dem erfolgreichen Action-Titel auf den Punkt: Es gibt eine Ortschaft, in der Charaktere konfiguriert und Missionen ausgewählt werden können. In diesen bewegt man sich in der Regel durch eine recht limitierte Welt auf der Suche nach riesigen Bossmonstern. Ein wenig Abwechslung bietet die Tatsache, dass auf dem Weg dorthin jede Menge kleinere Schergen ausgeschaltet werden wollen – doch das soll nur davon ablenken, dass die Gefechte selbst in aller Regel kurz, unspektakulär und stupide wirken. Taktik gibt es hier nur sehr bedingt zu finden, meist reiht man die selbst konfigurierten Skills irgendwie aneinander.
Da hilft es auch wenig, dass man die Attacken durch zufallsbasierte Elemente verstärken kann und so ganz individuelle Setups bauen kann. Die Monster selbst sind in ihrer Umsetzung einfach nicht mit Monster Hunter zu vergleichen und fordern auch selten irgendeinen taktischen Gedankengang ein. Natürlich gibt es auch einen Online- und Local-Multiplayermodus, doch auch hier gibt es deutlich Verbesserungspotential. Passende Lobbies zu finden erfordert stundenlange Geduld, weswegen man am besten seine eigenen Freunde mitbringt. Weiteren Punkteabzug gibt es für die technische Umsetzung: Es ist nicht der erste Titel, der ohne 3D auskommen muss, aber selbst dann gibt es bei vier Spielern Framerate-Einbußen jenseits von Gut und Böse.
Es ist offensichtlich, dass Final Fantasy Explorers auf dem New 3DS besser funktionieren würde – doch haben sich die Entwickler keinerlei Mühen gemacht, das Spiel für den viermal schnelleren Prozessor zu optimieren. Zwar ist die grafische Gestaltung abgesehen der technischen Mängel ganz passabel, die hakeligen Animationen erinnern allerdings an längst vergangene Jahrzehnte und auch der Soundtrack ist für Final Fantasy-Fans eine Beleidigung. Das Fazit ist klar: Final Fantasy Explorers ist eine billige, lieblose Produktion, die sich auf dem System gegen zahlreiche bessere Alternativen nicht behaupten kann. Der Titel eignet sich zum stupiden Button-Mashing und um mit ein paar Freunden ohne großen Aufwand ein paar Minuten zu verbrennen. Grundsätzlich sollte allerdings einen Bogen um das Spiel machen, falls man zufällig durch den Namen „Final Fantasy“ darauf gestoßen ist.
Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1-4, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 29.01.2016