Soko © Patrick Steiner, pressplay (4)

Soko live im Wiener Flex

Frauenpower olé! Nicht nur, aber fast ausschließlich ausnehmend junge und talentierte Musikerinnen hatte Soko im Wiener Flex mit auf der Bühne.

Nach den ersten Nummern, als die sichtliche Anspannung und Nervosität der kecken Französin mehr und mehr abgefallen ist, würdigt sie da einmal schnell das Wiener Flex: Ausverkauft! Das konnte sie in dem Moment selbst nicht ganz glauben und erklärt dann mit einem entzückt-erschrockenen Seitenblick, dass sie das eigentlich ganz gemütlich findet, wenn die Leute so dicht gedrängt dastehen und ihr zuhören.

Dicht gedrängt war es eben alle Mal: Lange vor dem Auftritt war die Show ausverkauft, und das wohl nicht nur, weil die gebrochenen Herzen im Publikum gerne lauthals zu I’ll kill her, dem sicherlich prestigeträchtigsten Hit von Soko, mit grölen wollten. Neu und Alt: Nicht nur ihre neueste Platte, My Dreams dictate my reality, sondern auch viel von ihrem lange hinausgezögerten Debütalbum, I thought I was an Alien wurde gespielt – und vom Publikum begeistert entgegengenommen. Sichtliche Freude hatte die zierliche Sängerin, die sich an diesem Abend ganz im Look-a-like der Punkgöre gab, dass man sie in Wien so gut kennt.

Je später die Stunde, je länger die Songs, desto intimer die Geständnisse: Da erklärt Soko uns einmal schnell ganz unbedarft, dass sie eigentlich sehr froh ist, kein Mann zu sein. Auch, wenn sie mit Frauen ausgeht, würde sie nie den männlichen Part übernehmen wollen. Da jubeln noch alle ob Toleranz, Freude und Eierkuchen – aber als sie dann böse Zugen gegenüber den Rauchern im Raum locker werden lässt, gibt’s schon einige Buhrufe.

Liebe Soko! Auch, wenn das Rauchen eigentlich mittlerweile größtenteils in unseren Konzertstätten verboten ist, im Flex wirst du dir damit keine Freunde machen. Wie auch immer – geraucht wurde weiterhin und was noch viel wichtiger ist: Getanzt auch. Worauf es ja im Endeffekt ankommt.