Stick It to The Man
„I wonder if it’s scratch and sniff?“ In der Welt von Stick it to the Man von Entwicklerteam Zoink dreht sich alles um das Lesen von Gedanken, die Erfüllung von Wünschen, Aufkleber und einen pinken Spaghettiarm. Doch was verbirgt sich hinter der fünften Gliedmaße?
Es beginnt mit einem Container. Ray, der Protagonist der Geschichte, wird auf dem Heimweg von einem aus einem Militärflugzeug fallenden Behälter am Kopf getroffen. Was normalerweise den sicheren Tod oder zumindest einen längeren Krankenhausaufenthalt bedeuten würde, verschafft dem Helden in Stick it to the Man einen riesigen, pinken, aus seinem Kopf ragenden Spaghettiarm. Mit dessen Hilfe kann sich Ray von Pin-Nadel zu Pin-Nadel schwingen und die Gedanken seiner Mitmenschen lesen. Stick it to the Man mag anfangs wie ein weiterer Plattformer aussehen, doch wird man die meiste Zeit mit dem Lösen von Rätseln verbringen.
Dabei erweisen sich Rays neue Fähigkeiten als äußerst praktisch: Durch das Lesen von Gedanken wird der Protagonist vor verschiedenste Probleme, die seine Mitmenschen plagen, gestellt. Nach erfolgter Lösung erhält man einen Aufkleber, der wiederum für die Lösung einer anderen Aufgabe eingesetzt werden kann. Die meisten Rätsel sind zusammenhängend – hat man erst einmal die Lösung der ersten Aufgabe gefunden kann man mit dem neu erhaltenen Sticker sogleich alle weiteren Probleme des Levels lösen -, sodass der Spieler vor keine größeren Herausforderungen gestellt wird.
Während sich Ray um die Wunscherfüllung seiner Mitmenschen kümmert, wird er aufgrund seiner neu erworbenen Kräfte von Geheimagenten des Antagonisten namens „The Man“ heimgesucht. Dem Protagonisten stehen keine konventionellen Mittel im Kampf gegen seine Widersacher zur Verfügung, sondern er greift auch hier auf das Lesen von Gedanken zurück. Manche der Gegner sind schläfrig, sodass nach einem kurzen Blick in dessen Gehirn auf ein Sticker mit einschläfernder Wirkung zugegriffen werden kann. Alternativ kann man aus den Gedanken seines Gegners auch einen Aufkleber von Rays Gesicht zaubern, wodurch eine Hetzjagd auf den Widersacher durch andere Agenten gestartet wird. Kommt das Abenteuer trotz dieser Hilfsmittel zu einem verfrühten Ende, zieht dies aufgrund der großzügigen Verteilung von Checkpoints keine schweren Konsequenzen nach sich.
Auf der rund vierstündigen Reise durch die Welt von Stick it to the Man durchläuft man die verschiedensten Szenarien: Der Protagonist hilft bei der Wiedervereinigung mit der Exfreundin, indem man dem Verflossen die Zähne eines Mafiabosses besorgt, flüchtet aus einer psychiatrischen Anstalt, oder lockt das geliebte Haustier – einen Alligator – aus dem Abflussrohr. Die Dialoge und Monologe sind dabei durchgehend humorvoll geschrieben und mit zahlreichen Referenzen zu anderen Spielen ausgestattet, zusätzlich wird mit Aussagen über das eigene Spiel regelmäßig die vierte Wand durchbrochen. Jeder der Charaktere, auf die der Held trifft, ist voll synchronisiert und verfügt über eine eigene Hintergrundgeschichte. Leider sind die inneren Monologe auf der PS4 nur über den Lautsprecher des Controllers hörbar und die Tonausgabe kann auch nicht in den Optionen geändert werden. Als kleiner Ausgleich kann dafür der pinke Arm auch per Touchpad gesteuert werden, dieser neigt bei normaler Bedienung zur Ungenauigkeit.
Stick it to the Man glänzt durch charmantes Design und humorvollen Schreibstil, sodass sich die Motivation für das Bezwingen des Spieles nicht aus dem Gameplay ergründet, sondern aus der Welt selbst, die Entwickler Zoink geschaffen hat.
Plattform: PC, PS4 (Version getestet), Wii U, PS3, PS Vita, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 13.12.2013 (PS), 06.05.2014 (PS4), 01.05.2014 (Wii U), 19.11.2013 (PS3), 03.12.2013 (PS Vita), www.stickitgame.com