Demon-Gaze-©-2014-Kadokawa-Games,-Experience-Inc,-NIS-America-(6)

Demon Gaze

7
JRPG

In letzter Zeit finden immer mehr Grid-Based Dungeon Crawler ihren Weg auf den westlichen Markt. Kann Demon Gaze mit den anderen Releases mithalten?

Wie so oft übernimmt man auch in Demon Gaze die Rolle eines Protagonisten ohne Hintergrundgeschichte und Erinnerungen. Bald stellt sich heraus, dass der Held einer seltenen Klasse von Kriegern angehört – den Demon Gazern. Diese können die Seelen von Dämonen einfangen und sie im Kampf als Alliierte einsetzen. Jeder der neuen Verbündeten verfügt über einzigartige aktive und passive Skills, wodurch der Spieler immer wieder andere Strategien testen kann. Der Einsatz eines Dämonen im Kampf verbraucht langsam die Demon Gauge, sollte diese einmal Null erreichen, verliert man jegliche Kontrolle über seinen einstigen Verbündeten und muss diesen erneut besiegen.

Somit erfordert Demon Gaze ein genaues Planen der einzelnen Kampfhandlungen, damit der Spieler nicht einer überwältigenden Anzahl an Gegnern zum Opfer fällt. Ein weiteres strategisches Element bieten die verschiedenen Skills der Charaktere, diese werden entweder durch Aufleveln oder durch Artifacts erlernt. Letztere sind seltene Items, die es ermöglichen, einem Mitstreiter Fähigkeiten beizubringen, die er normalerweise aufgrund seiner Klasse nie zu Gesicht bekommen würde.

Bis zu vier Teammitglieder stehen dem Spieler zur Seite, welche durch das Anmieten von Zimmern im lokalen Inn rekrutiert werden. In diesem Aspekt stehen einem alle Möglichkeiten offen: Nach Belieben kann man seinen Mitstreiter aus sieben Klassen und fünf Rassen zusammenstellen, auch Geschlecht, Name, Stimme und Aussehen können verändert werden. In Demon Gaze wird der Spieler jede verfügbare Hilfe benötigen, denn viele Kämpfe zeichnen sich durch ihren hohen Schwierigkeitsgrad aus – oft kann ein Boss so mehrere Charaktere mit einem Schlag außer Gefecht setzen. Anfangs kann der Schwierigkeitsgrad etwas unfair wirken, doch nach einigen Erkundungstouren durch die Dungeons, einem größeren Team, mehr Demons und Skills ebnet sich die Schwierigkeitskurve und bietet durchwegs ein herausforderndes aber kein überforderndes Spielerlebnis. Sollte man einen Boss trotz aller Hilfsmittel und Ressourcen nicht bewältigen können, steht noch immer die Option der Senkung des Schwierigkeitsgrades zur Verfügung.

Um den Kampf mit einem Boss überhaupt starten zu können, müssen zuerst alle Demon Circles des jeweiligen Dungeons bewältigt werden. Diese fungieren nebenbei auch noch als Checkpoints, die Zwischenspeichern und das Austauschen von Demons ermöglichen. Neben der Funktion des Herausforderns des spezifischen Endgegners ist die wohl wichtigste Aufgabe der Circles, den Spieler mit Loot zu versorgen. Indem verschiedene Gems, die mit einem bestimmten Item Typ korrespondieren, aufgelegt werden, wird ein Kampf gestartet, dessen Belohnung ein Gegenstand der gewünschten Art ist. Es gibt zwar keine Garantie für die Qualität der Beute, allerdings kann immer ein Verwendungszweck für nicht benötigte Loot gefunden werden – so kann sie unter anderem zur Verbesserung der eigenen Ausrüstung eingesetzt werden.

Das Finden der Demon Circles erweist sich nicht immer als leicht, denn die Dungeons sind unter anderem mit versteckten Passagen, Fallen und Sackgassen ausgestattet. Im Gegensatz zu anderen Titeln des Genres ermöglicht Demon Gaze kein eigenes Zeichnen einer Karte, sondern diese wird im Einklang mit dem Fortschritt des Spielers aufgedeckt. Allerdings wird wie in Dark Souls das Schreiben und Teilen von Memos unterstützt, diese variieren vom Grad der Nützlichkeit der enthaltenen Information, bieten jedoch einen guten Einblick in die Psyche der anderen Spieler.

Wenn man sich nicht gerade durch einen Dungeon schlägt, verbringt man seine Zeit im Dragon Princess Inn. Hier kann man Quests annehmen (meistens Fetch oder Kill Quests), Ausrüstung kaufen und verbessern, Zimmer mieten und die Story voranschreiten lassen. Manche zum Vorankommen benötigten Aufgaben sind jedoch eher ermüdend und unterbrechen den Spielfluss.

Wer auf der Suche nach einem schnellen Spielerlebnis ist, wird mit Demon Gaze schlecht beraten sein. Sollte man allerdings genug Zeit investieren, um alle Facetten des Spiels zu sehen, wird man mit einem Dungeon Crawler belohnt, der zur immer weiteren Erkundung anspornt und diese auch ausreichend belohnt. Der Spielfluss wird lediglich durch manche Quests unterbrochen und wie viel Gefallen der Spieler am Dialog findet, hängt wohl von seiner Toleranz gegenüber Fanservice ab.

Plattform: PS Vita (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 25.04.2014, www.nisamerica.com/games/demongaze




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