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Retro City Rampage

8
Action

„Retro City Rampage“ präsentiert sich auf den ersten Blick als „Grand Theft Auto“-Demake. Open-World-Gangster-Gameplay im Retro-Stil. Tatsächlich aber handelt es sich bei dem Titel aber um einen feurigen Liebesbrief an die achtziger Jahre, denn auch wirklich keine Referenz an Videospielen, Filmen, Fernsehserien oder Musik aus dieser Zeit wird ausgelassen.

Von den „Bill und Ted“-Filmen bis hin zur „Prinz von Bel Air“-TV-Serie – tatsächlich ist das Spiel so voll mit Anspielungen und Gags gepackt, dass es wohl unmöglich wäre sie alle aufzuzählen. Auch im Gameplay selbst finden sich zahlreiche Hommagen an alte 8-Bit Klassiker wie „Metal Gear“, „Mega Man“ oder „Paperboy“. Im einen Moment werden Sandbox-Genre-gemäß noch Autos gestohlen und Schießereien ausgetragen, im nächsten findet sich eine Höhle, in der ein NPC im klassischen „Zelda“-Stil Schwert und Schild überreicht, mit dem sich Grasbüschel zerhacken lassen.

Der Referenzen nicht genug wird auch per „Super Mario“-„Tanuki“-Anzug durch die Straßen geflogen oder man findet sich in einer grauenvollen Neuauflage des klassischen Damm-Unterwasser-Albtraum-Levels des allerersten „Teenage Mutant Hero Turtles“-Versoftung wieder. Es ist wirklich niemals vorherzusagen, was als nächstes passiert und genau da liegt der Charme des Titels.

Dabei bietet der Spielablauf an sich trotzdem allerlei überraschend zeitgemäßen Mechaniken: Wie aus den modernen „GTA“-Vertretern gewohnt gibt es beispielsweise ein gefinkeltes Cover-System, das den 2D-Shooter-Einlagen frischen Wind verleiht. Auch wer sich von der Vorstellung einer gnadenlosen Retro-Challenge abschrecken lässt darf beruhigt sein: Missionen sind immer übersichtlich auf der Karte auffindbar, Restart-Punkte sind häufig gesät – überhaupt passt der (kulante)  Schwierigkeitsgrad eher in die Jetztzeit. Lediglich ein Counter, der Extraleben mitzählt und im Laufe des Spiels unaufhörlich in den negativen Bereich purzelt, erinnert an die frustrierende 8Bit-Ära.

„Retro City Rampage“ ist in zahlreiche Einzelmissionen gegliedert, die Reihenfolge bleibt dabei oft dem Spieler überlassen. Sollte aber irgendwann Langeweile aufkommen, bleiben noch unzählige optionale Goodies: „Unsichtbare Wände finden“ beispielsweise, oder im Arcade-Bereich eine „Meatboy“-Neuauflage anspielen. Highscores können – wie mittlerweile im Indie-Bereich üblich – online verglichen werden. Besonders gelungen ist zudem noch der überaus authentische 8-Bit Soundtrack, der gekonnt die verschiedensten Stilrichtungen der ikonischen NES-Klassiker imitiert.

Nicht nur Anhänger des klassischen 2D-GTA.Gameplays kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer als Kind der Achtziger mal wieder eine Ladung Nostalgie gebrauchen kann, der schultert sein Protonenpaket, holt sich einen He-Man Haarschnitt und stürzt am Steuer eines Deloreans die pixelige Welt von Retro City Rampage in kolossales Chaos.

Plattform: PS Vita, PS3 (PSN), Wii-Ware, PC (Version getestet), Altersfreigabe (Pegi): 12, Spieler: 1, Erscheinungsdatum: 09.10.2012




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