The Humping Act © 2012 Vienna Independent Shorts

VIS Vienna Independent Shorts 2012 – Rückblick

Am Sonntag, 10.6.2012, ging das diesjährige Shortfilmfestival (VIS) in Wien zu Ende. Als Location wurde das Gartenbaukino eingesetzt. Mehr als 180 Projektionen sorgten fünf Tage lang, neben vier langen Nächten, für gute Stimmung. Während des Festivals konnten 6.000 Besucher gezählt werden, etwa 50 internationale Filmschaffende wirkten mit – ein Rekord für VIS…

Der heurige Schwerpunkt war „Pushing the Boundaries“, doch auch der Österreich Wettbewerb oder die Animation Avantgarde erreichten guten Zuspruch. Insgesamt wurden 18.000 Euro an Preisgeldern vergeben.

Den Vienna Short Film-Award der Stadt Wien in Höhe von 4.000 Euro ging an „L’Ambassadeur & moi“ (The Ambassador & Me), Regie führte Jan Czarlewski. Gleich zwei Preise räumte der Film von Ruth Lingform „Little Deaths“ ab – einmal den Kategoriepreis der Animation Avantgarde und zum zweiten den Preis für Best Female Director.

Bei den österreichischen Filmen, die eingereicht wurden, erhielt Gabriele Mathes den Hauptpreis in der Kategorie für den Film „Flaschenpost“. Sie selbst hatte das Videomaterial 1987 gedreht und 2012 zu einem Kurzfilm mit essayistischer Übertonung gemacht. Katharina Gruzei konnte mit ihrem Film „Die Arbeiterinnen verlassen die Fabrik“ den VAM Nachwuchspreis abräumen. In Anlehnung an „La Sortie de l’Usine Lumière à Lyon“ drehte Gruzei den Film in einer verlassenen Linzer Fabrik und experimentierte mit einem langen Gang und unterschiedlichen Lichteffekten. „Tatin Ponos“ von Dinko Draganovic erhielt den Publikumspreis (Ray Audience Award). In diesem religions- und herkunftskritischen Film soll laut Regisseur die Feigheit dargestellt werden, mit der sich Erwachsene schützen, um nicht über Probleme reden zu müssen.

Sentimental wurde es, als „The Südbahnhof Experience“ von Gabriel Tempea über die Leinwand lief und sehr lustig, als die Rapnummer „Heat the Water“ von Koenigleopold bzw. Florian Pochlatko für sechs Minuten den Kinosaal erfüllte. Die Eröffnung hat mit dem preisgekrönten Film „Land of the Heroes“ aufwarten können, nach den Filmen gab’s Q&As, in denen die Regisseure genauer zum Projekt befragt wurden und die Projektionsgeräte mussten des Öfteren umgebaut werden, damit die Filme im Original gezeigt werden konnten. Dadurch entstanden kleinere und größere Pausen im Dunkeln, die aber ganz angenehm zum Verdauen der dargebotenen Beiträge dienten.

Nächstes Jahr ist das zehnjährige Jubiläum der Vienna Independent Shorts, bei dem es dann wieder heißt: „Gute Projektion!“