Wipeout-2048-©-2012-Sony

Wipeout 2048

8
Action-Racer

Futuristische Anti-Grav Rennen, erlesener Elektro-Soundtrack, schwindelerregende Geschwindigkeiten. Die Aspekte, die für den Namen „Wipeout“ stehen, sind seit seinen Ursprüngen unverändert geblieben. In den letzten Jahren ist es allerdings etwas leiser um die prestigeträchtige Serie geworden.

Auf der PS3 zum content-recyclenden Download-Titel degradiert, ist „Wipeout“ mittlerweile eher auf dem Handheld-Segment für solide Racing-Action bekannt. So kommt aus dem Hause Liverpool Studios nun endlich wieder ein komplett neuer Titel, pünktlich zum PS Vita-Launch, auf den Markt. „Wipeout 2048“ ist zeitlich noch vor dem ersten Teil der Serie aus PS One-Zeiten angesetzt, was sich neben ein paar Kontinuitätsdetails allerdings kaum bemerkbar macht. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Titel um eine Fortsetzung aller Konzepte, die bereits aus „Wipeout HD“ auf der PS3 bekannt sind. Man setzt auf Altbewährtes und es wird sehr schnell klar: Wer Innovation sucht ist hier an der falschen Adresse. Es gibt einen Karrieremodus mit Renn-, Time-Attack- oder Kampfaufgaben sowie Userlevels zum Freischalten zusätzlicher Vehikel – alles, was schon früher gut funktioniert hat, findet sich hier wieder.

Nachdem der Spieler mit dem Interface vertraut ist (das, wie es sich für die Serie, gehört extrem stylish daherkommt und dank der neuen PS Vita komplett auf Touch-Kontrollen ausgelegt ist), kann er sich sofort in die Kampagne stürzen. Eine ganz besondere Retro-Referenz wird dabei schmerzlich schnell klar: So unglaubliche Ladezeiten gab es in dieser Form schon lange nicht mehr. Fast eine ganze Minute dauert es bis ein Track geladen ist – Um die vierzig Sekunden. Bis das Spiel gestartet und das Rennen am Laufen ist, scheint damit die halbe U-Bahnfahrt bereits vorbei zu sein. Wie so etwas auf einem Handheld-System passieren kann, ist gänzlich unklar und es bleibt lediglich zu hoffen, dass dieser Fauxpas nicht für eine Schwäche der neuen Konsole steht.

Wenn „Wipeout 2048“ dann aber erst einmal läuft, dann aber richtig – in Hinsicht auf die letzte PS3 HD-Version gibt es neben der Framerate nämlich kaum merkbare Abstriche. Grafisch glänzt der Titel wie kaum ein anderer auf dem neuen System und auch die Action ist gewohnt rasant. Eine der wenigen Neuerungen im Gameplay ist die Aufsplittung der Waffensysteme in grüne (defensive) und gelbe (offensive) Pads – ein Element das in Wahrheit allerdings erst dann einen Unterschied ausmacht, wenn man sich wirklich intensiv mit dem Streckenlayout beschäftigt hat. 

Der Soundtrack wartet in altbewährter Tradition mit elektronischen Größen auf, die für den nötigen Kick sorgen: Deadmau5, Orbital, Kraftwerk, Chemical Brothers, The Prodigy etc. – es handelt sich insgesamt sicher um einen der „kompletteren“ Soundtracks der jüngeren „Wipeout“-Historie. Zusammen mit dem exzellenten Sounddesign sorgt der Titel für einen audio-visuellen Genußcocktail, der die Messlatte auf dem System gleich zum Start sehr hoch ansetzt.

Natürlich darf auch ein Online-Modus nicht fehlen – leider ist dieser in ähnlicher Weise frustrierend wie bereits in „Wipeout HD“. Endlose Wartezeiten, Konnektivitäts-Probleme, ein undisziplinierte Community… nur mit viel Geduld lässt sich das Beste aus dem Modus holen, zusammen mit den Ladezeiten und der kurzen Akkulebenszeit der PS Vita ist man hier aber definitiv mit einem sehr minderwertigen Portable-Erlebnis konfrontiert. Interessant ist die Möglichkeit, ein paar Strecken, die es auch in „Wipeout HD Fusion“ (der PS3-Erweiterung) gibt, über Crossplay miteinander zu spielen.

Dieser Modus funktioniert vergleichsweise besser und stellt eines der interessanteren Vita-Features zur Schau. Alles in allem handelt es sich bei „Wipeout 2048“ um eine solide Umsetzung eines unterhaltsamen Konzepts auf dem neuen Handheld-System. Wer sich an den kleinen Problemen nicht stört, den erwartet eine Vielzahl an actiongeladenen Rennen, in denen es nicht an erbarmungslosen Waffengefechten fehlt.

Plattform: PS Vita (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 7, Spieler: 1, Online-Multiplayer, Erscheinungsdatum: 22.02.2012