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Konzertvorschau: Antlers

Peter Silberman tat, was jeder Zwanzigjährige macht oder machen will: er packte seine Gitarre und zog daheim aus, in die Stadt die niemals schläft…

Und wie so viele 20 – Jährige traf auch Silberman unsanft auf den Boden der Realität auf. Nach eigenen Angaben verbrachte er mehr oder weniger zwei Jahre isoliert in seiner Wohnung musizierend, lesend erfüllt von Trauer und Liebeskummer. Er gründete The Antlers und schrieb seine ersten beiden Alben „Uprooted“ und „In the Attic of the Universe“. Nach dieser Zeit als Großstadteremit holte sich Silberman Michael Lerner and Darby Cicci an Bord und aus dem Soloprojekt The Antlers wurde ein Trio.

Gemeinsam gelang ihnen mit ihrem dritten Album „Hospice“ der direkte Sprung aus den Straßen Brooklyns in die Indie Hall of Fame. Das unabhängig produzierte Konzeptalbum, welches auf herzzerreißende, melancholische Art die Beziehung zwischen einem Pfleger und einer Patientin im Sterbebett erzählt, wurde bis zum letzten Exemplar ausverkauft und war monatelang heißer Anwärter auf den Titel Album des Jahres 2009. Der Klang mutet im generellen eher ruhig an und klingt nach minimalistischem Kammerpop, schafft es aber auch teilweise als Indierock durchzugehen. Was das Album jedenfalls kennzeichnen ist Silbermans Falsett-Gesang und eine ungeheuer geladene Intensität, welche sich durch das gesamte Album zieht.

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Im Mai 2011 veröffentlichte die Band beim Label French Kiss ihr viertes Album „Burst Apart“. Nach Hospice, welches an emotionaler Spannung nicht mehr zu übertreffen ist, keine einfach zu füllenden Fußstapfen. Die Band umgeht den direkten Vergleich, indem sie das Konzept umdrehen.  Anstatt einem düsteren Album mit lichten hoffnungsvollen Momenten, entstand so ein unerwartet leichtes, weniger geladenes Album, welches deutlich mehr nach einer Band und weniger nach einem Soloprojekt klingt. Orgeln und Trompeten haben Synthisizern Platz gemacht, an Emotionalität wurde etwas abgespeckt, dafür an Rythmus und Eingängigkeit zugelegt. Die Antlers haben sich nicht von Grund auf gewandelt, Liebe als auch Tod sind auch auf „Bust Apart“ bedeutende Themen und mit „Hounds“ und „Coriscana“ schafften es auch romantisch, melancholische Balladen auf das Album, doch der Grundton hat sich etwas verändert.

Am 02.12.2011 kommt das Trio aus Brooklyn mit „Bust Apart“ nach zu ihrem einzigen Österreich Konzert nach Wien. Ursprünglich als Veranstaltungsort geplant war das B72 am Hernalser Gürtel, das Konzert wurde jedoch in die Szene verlegt. Als Support wurden die Newcomer „Dry the River“ aus England geladen, welche ihrerseits mit passendem Indierock aufzuwarten wissen.

[stextbox id=“custom“]Wo: Szene/Wien Wann: 02.12.2011   Eintritt: VVK: 13,– /AK: 15,–[/stextbox]