Transformers: Dark of the Moon
Sie sind wieder da! Bumblebee, Ratchet und natürlich auch Optimus Prime stehen der Menschheit bei einem weiteren Kampf um die Erde und gegen die bösen Decepticons bei. Michael Bay garantiert mit seinem dritten Teil der Transformers-„Saga“ für die neueste 3D-Technik, unzählige Explosionen, zerstörte Städte und ein Effektfeuerwerk auf höchstem Niveau. Reicht das jedoch aus, um der Sommerblockbuster des Jahres zu werden? Viel ist passiert: Sam Witwicky (Shia LaBeouf) ist nicht mehr mit Mikaela Banes (Megan Fox) zusammen, sondern lebt bei der wunderschönen, erfolgreichen Carly (Rosie Huntington-Whiteley). Während er frustriert auf der Suche nach einem Job ist, retten seine Autobot- Freunde weiterhin als Leibwächter hoher Politiker und/oder Finanzbosse den Menschen das Leben. Fast schon ein normales, langweiliges Dasein, wäre da nicht ein auf dem Mond gelandetes Raumschiff sowie die zerstörerischen Decepticons, welche die Erde erneut in Angst und Schrecken versetzen und dabei Chicago ordentlich aufmischen…
Same story, third movie. Während der erste Teil (Transformers, 2007) nicht nur an den Kinokassen, sondern vor allem bei den Kinogehern punkten konnte, waren viele vom Nachfolger (Transformers: Revenge of the Fallen, 2009) enttäuscht. Bay dürfte die Kritik(en) ernst genommen haben, denn man spürt, dass er sich diesmal wirklich angestrengt hat. Die Nebencharaktere – egal ob menschlich oder maschinell – wirken liebevoller, viel unterhaltsamer und fügen sich stimmig in die Hauptgeschichte ein. Zudem noch ein Staraufgebot, das sich sehen lassen kann: John Malkovich, Josh Duhamel, Patrick Dempsey, John Turturro u.A. geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand und bringen frischen Wind in das mittlerweile angestaubte Roboter-Konzept.
Aber auch inhaltlich wird doch tatsächlich versucht, eine recht clevere, spannende Geschichte zu erzählen, was leider nicht immer aufgeht und auf Kosten der Effektschlachten oft in den Hintergrund gerät. Schade – besonders das recht intelligente Verschwörungskonstrukt rund um die erste Landung auf dem Mond hätte es verdient, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch die Effekte sind bombastischer und vor allem detailgenauer eingesetzt worden – hatte man im zweiten Teil stellenweise noch Probleme bei Schlachten den Überblick zu behalten, zeigt sich Bays Arbeit unerwartet sensibel und ausbalanciert, wodurch auch die obligaten Slow-Motion-Sequenzen nicht zu dominant und daher äußerst positiv auffallen – da hat ihm James Cameron also doch noch etwas beibringen können!
Brauchen Filme wie Transformers: Dark of the Moon überhaupt eine tiefgreifende Geschichte, um zu funktionieren? Sind es nicht gerade die flachen 08/15-Charaktere mit ihren aufgesetzten Dialogen (die von digital animierten Riesen sowieso an die Wand gespielt werden), die dieses Genre überhaupt ausmachen? Eines ist klar: Wer bei diesem Film auf der Suche nach mitreißenden, bedeutungsvollen (menschlichen) Charakteren ist, welche eine sowohl nachvollziehbare als auch logische Geschichte erzählen, wird ewig suchen – Transformers 3 ist ein Effekt-Meisterwerk, ein CGI-Geniestreich mit einer unfassbar beeindruckenden Detailverliebtheit, ummantelt von einem eindrucksvollen Soundtrack, der einem speziell im IMAX stellenweise die Gänsehaut in den Nacken zaubert. Sci-Fi-Action auf dem letzten Stand der 3D-Technik – nicht mehr und nicht weniger.
Jeder, der sich an brachialen Effekten erfreuen und sich auf die inhaltlich oberflächliche Geschichte einlassen kann, wird unterhalten werden. Alle anderen haben höchstwahrscheinlich nach der dritten Explosion einen irreparablen Tinnitus und unterschreiben die nächste Petition gegen mutwillige Zerstörung von Städten gleich doppelt. In diesem Sinne: Fans – transformiert euch und ab ins Kino! Wir haben übrigens auch noch ein Gewinnspiel zum Film!
Regie: Michael Bay, Drehbuch: Ehren Kruger, Darsteller: Shia LaBeouf, Hugo Weaving, Josh Duhamel, Rosie Huntington-Whiteley, John Turturro, John Malkovich, Patrick Dempsey, Laufzeit: 142 Minuten, Filmstart: 29.06.2011