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World Invasion: Battle Los Angeles

3
Action

Außerirdische greifen die Erde an und eine Gruppe tapferer, heroischer US Marines stellt sich ihnen in den Weg. Der Stoff für großes Blockbusterkino. Und der Nährboden zahlreicher Klischees. Dabei sieht World Invasion: Battle Los Angeles auf den ersten Blick sogar interessant aus. Allerdings bleibt es bei diesem ersten Blick, denn danach lässt das Interesse zunehmend nach. Schuld daran sind mehrere Faktoren. Der kurz vor der Pensionierung (hier verdreht man gleich zum ersten Mal die Augen) stehende Veteran Sgt. Michael Nantz (Aaron Eckhart), wird zu einem allerletzten Einsatz gerufen, der sich auch bald als der schwierigste und bedeutendste seiner Laufbahn herausstellt. Er muss mit einer Handvoll Marines außerirdische Invasoren zurückschlagen, Los Angeles verteidigen, seine Gruppe einigen (bei seinem letzten Einsatz sind all seine Soldaten gestorben, nur er hat überlebt und das nagt natürlich an seiner Ehre und seinem Ansehen) und dabei auch noch Überlebende retten.

Keine leichte Aufgabe. Schon gar nicht bei all den Klischees, die sich bereits am Anfang dieser Geschichte einschleichen. Regisseur Jonathan Liebesman ist in die mittlerweile klassische Wackel-Kamera-Falle getappt. Genug verwackelte, schlecht gefilmte Bilder sollen ein Pseudodokumentarisches Feeling vermitteln und damit Glaubwürdigkeit vorheucheln. Dass allerdings die meisten Dokumentation, selbst jene aus Krisengebieten, weitaus bessere, klarere Bilder liefern, scheint dem Regisseur entgangen zu sein. Auf Dialoge und Figuren braucht man gar nicht näher eingehen, da sie derart flach, plump und abgedroschen sind, dass sie auch ohne anfängliche (langweilige) Exposition zu verstehen sind. Was aber weit schlimmer ausfällt ist die nicht mal unterschwellige, sondern superschwellige Propaganda, die der Film darstellt. Bei World Invasion: Battle Los Angeles hat man das Gefühl einen überlangen, glorreichen Werbefilm für die US Marines zu sehen. Dabei kennt die Verherrlichung keine Grenzen und wird konsequent (zumindest das muss man dem Film positiv anrechnen) bis zum Ende durchgezogen.

World Invasion: Battle Los Angeles wird ein Publikum finden, wenngleich es fragwürdig bleibt, ob er sich das auch verdient hat. Denn eigentlich hat der Film nicht viel zu bieten. Es sei denn man ist auf der Suche nach einer schwachen Geschichte, uninspirierter Regie, gelangweilten Darstellern (kein Wunder bei den Figuren, die sie porträtieren müssen) und einer gehörigen Portion Propaganda und Klischees. Einen geringen Unterhaltungswert (und unfreiwillige Komik) besitzt World Invasion: Battle Los Angeles dann aber doch, zumindest wenn man sich ganz und gar auf die Action und Effekte konzentriert und alles andere vergisst.

Regie: Jonathan Liebesman, Drehbuch: Christopher Bertolini, Darsteller: Aaron Eckhart, Michelle Rodriguez, Bridget Moynahan, Ramon Rodriguez, Laufzeit: 116 Minuten, Filmstart: 15.4.2011




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