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Need for Speed: Hot Pursuit

10
Action-Racer

Gerade noch rechtzeitig vor dem unerwartet frühen Erscheinen des Rennspiel-Klassenprimus Gran Turismo 5 schickt EA mit Need for Speed: Hot Pursuit einen weiteren und gleichermaßen erfolgreichen Klassiker des Genres auf die Piste…

Ebenso wie auch beim bereits mehr als 5 Jahre in Entwicklung befindliche Real Driving Simulator GT5 (zu unserer Kritik) ist die Erwartungshaltung an einen neuen Ableger der Need for Speed-Reihe einigermaßen groß. Nach mehreren größtenteils mißlungenen Versuchen, die meistverkaufte Rennspiel-Serie in der Videospielgeschichte wieder auf Kurs zu bringen, konnte erst die jüngste Mutation, Need for Speed: Shift (zumindest als Closed Circuit-Stockcar-Actionracer) wieder so richtig begeistern und Hoffnung auf einen legitimen Nachfolger schüren. Mit NFS: Hot Pursuit wurde glücklicherweise die berühmte Entwicklerschmiede Criterion Games an Bord geholt, die zuvor mit der Burnout-Reihe (zur Kritik von Burnout: Paradise) neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeitserlebnis, spektakulärem Gameplay und Spielspaß setzten.

Genau diese Mischung beschreibt das neue Need for Speed dann auch schon am Besten: Das altbekanntes Spielprinzip der Serie in Form von spannenden Straßenrennen in Luxuskarossen gepaart mit einer rasanten Inszenierung a la Burnout: Takedown. Besonders auffällig erscheint der Fokus auf das neuen Autolog-Feature, das dank seiner gelungenen Implementierung ein absolut forderndes Novum im Genre darstellt: Über die (hoffentlich vorhandene) Netzwerkverbindung vergleicht das System die Spieldaten aller Freunde des Nutzers in Echtzeit, d.h. sobald ein Rekord auf einer beliebigen Strecke in der fiktiven Seacrest County-Umgebung eingestellt wurde, kann mit einem einfach Tatendruck eine Revanche angewählt werden. Warum zuvor niemand auf dieses simple, aber geradezu süchtig machende Element gekommen ist, bleibt ein Rätsel.

Auch wenn Gran Turismo gerne mit Langzeitspielspaß und Lizenzen auftrumpft – NFS kann hier mühelos gleichziehen. Durch die grundlegende Aufteilung in Jäger (also „Seacrest County“ Polizisten) und Gejagte verdoppelt sich die Missionsauswahl auf einfachste Weise; der freispielbare Fuhrpark ist vollgestopft mit detailverliebten Originalfahrzeugen (die auch bei jeder Gelegenheit im Rennen ohne Unterbrechung per Tastendruck fotografiert werden können!) und die ausgereifte Boost-Drift-Mechanik erinnert zusammen mit den Angriffs- bzw. Verteidigungsmöglichkeiten sehr an einen weiteren Genrekönig – Mario Kart.

Das perfekte Vergnügen wird zwar durch den nicht gerade als umfangreich zu bezeichnenden Soundtrack, die teils monotonen Strecken-Landschaften und den etwas zu straff programmierten Gummiband-Effekt (Gegner holt immer mühelos auf) der KI ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, so richtig die Rennfreude vermiesen kann aber keiner der genannten Punkte. Burnout-, Need for Speed– sowie Straßen- und Action-Racer-Fans sei der Titel wärmstens empfohlen. Allen anderen übrigens auch, denn: Need for Speed Hot Pursuit ist das Rennspiel des Jahres, Punkt!

Plattform: PS3 (Version getestet), Xbox 360, Wii, PC, Altersfreigabe (PEGI): 12, Spieler: 1,  bis zu 8 (online), Release: 18.11.2010, www.needforspeed.com/de_DE/hot-pursuit