Interpol – Interpol
Das siebte, selbstbetitelte Album der New Yorker Band Interpol ist leider auch der Abschied von Bassisten Carlos Dengler. Ein Verlust, der deutlich zu hören ist.
Bereits bevor sie ins Studio gingen, wussten Paul Banks (Gesang/Gitarre), Daniel Kessler (Gitarre), Samuel Fogarino (Schlagzeug) und Carlos Dengler (Bass), dass dies das letzte Mal in dieser Konstellation sein wird. Mit Hilfe des Produzenten Alan Moulder wurde ein großartig düsterer Sound erzeugt. Das macht die Platte für den Hörer distanziert, in sich gekehrt und altbekannt zugleich. Vor allem Dengler verleiht dem Werk mit seinen prägnanten Gitarrenriffs eine gewisse Note. Ansonsten sind vor allem die Texte düsterer als die der Vorgänger und verbreiten eine intensive Melancholie. Das liegt nicht alleine an Banks tiefer Stimme, sondern wird diesmal auch musikalisch durch ruhigere Nummern unterstützt. Die kühle Distanz zeigt sich vor allem in „Always Malaise“ – ein Song, der eigentlich voller Sehnsucht und Gefühl ist, melodisch aber eher einen reservierten Eindruck hinterlässt. „Barricade“, die erste Singleauskopplung, ist eine typische, rhythmische Interpol Nummer, was auf der restlichen Scheibe jedoch eine echte Rarität bleibt. Wie es ohne Dengler für die Band weitergeht bleibt abzuwarten, mit diesem Album verabschiedet er sich mit erhobenem Haupt!
Eines ist schon mal klar, auf die neuen Interpol muss man sich einlassen um sie genießen oder verstehen zu können. Hat man die Eingewöhnungsphase erst mal hinter sich, lohnt es sich umso mehr. Ein echtes Highlight für dunkle, kalte Wintertage!
Interpol – Interpol (Cooperative/Universal)