Sleeping-Dogs-©-2012-Square-Enix

Sleeping Dogs

8
Action

Publisher Activision gab das Spiel, damals noch unter dem Namen True Crime: Hong Kong bekannt, auf, doch Square Enix glaubte an den Erfolg des Titels, kaufte die Rechte und änderte den Namen in Sleeping Dogs. Welcher der beiden Publisher sollte Recht behalten? In dem Open-World-Titel übernimmt der Spieler die Rolle von Wei Shen, der gebürtige Chinese kehrt nach längerem Aufenthalt in den USA in seine Heimatstadt Hong Kong zurück, um dort als verdeckter Ermittler die Organisation „Sun On Yee“ zu infiltrieren und sie letztendlich zu Fall zu bringen. Die Geschichte von Sleeping Dogs bietet keine weltbewegenden neuen Ideen, doch wird sie gut erzählt, beinhaltet einige (wenn auch vorhersehbare) Twists und sorgt für durchwegs gute Unterhaltung während der rund 20 bis 30 Stunden Spielzeit.

Hong Kong ist gefüllt mit Missionen: Entweder bestreitet Wei Shen Missionen für die Sun On Yee und arbeitet sich immer weiter die Clanleiter empor oder er unterstützt die lokale Polizei bei Ermittlungen oder aber er hilft den Bewohnern der Stadt aus, indem er z. B. das Auto eines netten älteren Herren im Meer versenkt und so einen Versicherungsbetrug unterstützt. Für alle drei Möglichkeiten erhält Shen Erfahrungspunkte, die der Spieler dann im jeweiligen Skilltree, der wiederum zweigeteilt ist, nach Belieben verteilt.

Während die Upgrades in den Bäumen von Polizei und Sun On Yee die Kampffähigkeiten von Shen verbessern oder Waffen bereitstellen, schalten die Upgrades, die man durch die Einwohner Hong Kongs erlangt, neue Outfits und Fahrzeuge in Shops frei, verbessern die Überlebenschancen Shens und stellen ihm einen Lackai zur Verfügung, der Wei jederzeit mit einem fahrbaren Untersatz versorgt. Sollte der Spieler einmal genug von den Missionen haben, kann er Straßenrennen bestreiten, auf Hahnenkämpfe wetten, sein Glück beim Pokern versuchen, seine Kampffähigkeiten in Martial Arts Clubs auf die Probe stellen oder sich die Zeit bei einer Runde Karaoke vertreiben.

Obwohl die Welt von Sleeping Dogs nahezu endlos viele Möglichkeiten des Zeitvertreibs bietet wirkt sie manchmal menschenleer. Der Entwickler United Front Games legt den Fokus auf Nahkampf und Martial Arts, Waffen sind in der Spielwelt von Sleeping Dogs zwar vorhanden, doch sind sie und die dazugehörige Munition (bis auf spätere Hauptmissionen) rar und es dauert seine Zeit bis man das erste mal auf einen bewaffneten Gegner trifft und auch dann sind hauptsächlich Messer vertreten. Doch das mindert keinesfalls das Spielerlebnis, Shen reiht im Kampf Kombo an Kombo, zieht seinem Gegenüber eines mit einem am Boden liegenden Fisch über, kontert Gegenangriffe und wirft seine Kontrahenten nebenbei noch in eine Tiefkühltruhe.

Das Kampfsystem von Sleeping Dogs fühlt sich flüssig an und liefert viel Spaß, doch ist es nie wirklich herausfordernd. Der Titel bietet zwar keine weltbewegenden Neuerungen, doch bietet es eine unterhaltsame Story, ein gutes Kampfsystem und eine große Welt, die gefüllt ist mit Unterhaltungsmöglichkeiten. Wer Open-World-Spiele mag und ein unterhaltsames Spiel, das allerdings nie wirklich herausfordernd ist, sucht, ist mit „Sleeping Dogs“ gut beraten.

Plattform: PC, PS3, Xbox 360 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 18, Spieler: 1, Erscheinungsdatum: 17.08.2012