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The Raid

7
Action

Ein Drogenboss, der nicht nur die gesamte Nachbarschaft, sondern auch die halbe Polizei auf seiner Seite hat und ein junger idealistischer Polizist, der von Korruption nicht besonders viel hält. Mehr braucht Gareth Evans nicht, um ein asiatisches Kampfspektakel der besonderen Art zu inszenieren…

In der indonesischen Hauptstadt Jakarta versucht eine Spezialeinheit der Polizei ein mehrstöckiges Wohnhaus, das einem Drogenboss gleichzeitig als Hauptquartier dient, zu stürmen. Die Polizisten wollen sich Stock für Stock vorarbeiten. Je höher sie kommen, desto mehr wird ihnen jedoch bewusst, dass das Haus mehr einer Festung als einem Wohnhaus gleicht. Ausgeklügelte Überwachungssysteme und eine Horde an Bewohnern, die vom Drogenboss gekauft wurden, stellen sich den Polizisten entgegen.

Asiatsische Filme sind längst auch bei uns keine Seltenheit mehr. Besonders bei der Inszenierung von Martial-Arts-Filmen kann den Asiaten kaum einer das Wasser reichen. „The Raid“ ist ein fulminantes Actionspektakel, bei dem sich eine Kampfszene an die nächste reiht und den Zusehern kaum eine Verschnaufpause gegönnt wird. Hauptdarsteller Iko Uwais präsentiert sich als Kampfmaschine, die erst dann zur Ruhe kommt, wenn auch der letzte Feind am Boden liegt.

Selten zuvor wurde die asiatische Kampfkunst derart explosiv inszeniert. Eine dynamische Kameraführung, die ihresgleichen sucht und ein äußerst rythmischer Schnitt sind kennzeichnend für „The Raid“. Geschickte Einstellungen und eine auf den Punkt gebrachte Montage treiben die Spannung in den richtigen Momenten in die Höhe und sorgen so für einen anhaltenden Nervenkitzel.

So gekonnt „The Raid“ in Sachen Actioninszenierung umgesetzt ist, so wenig hat er auf der inhaltlichen und charakterlichen Ebene zu bieten. Die Figuren haben, bis auf den Protagonisten, kaum einen Hintergrund. Der Inhalt ist schnell erzählt und birgt nur vereinzelt Überraschungen. Für das Funktionieren des Films ist das jedoch auch vollkommen nebensächlich. „The Raid“ wurde eindeutig als Actionspektakel angelegt und auch als solches umgesetzt. Explizite Gewaltdarstellungen und der Fokus auf die teilweise extrem langen Kampfsequenzen betonen dies.

Wer sich von „The Raid“ nicht mehr als ein Feuerwerk an asiatischer Kampfkunst erwartet, wird bei diesem Streifen voll auf seine Kosten kommen. Zartbesaitete sollten sich trotzdem genau überlegen, ob sie den Film tatsächlich sehen wollen.

Regie: Gareth Evans, Drehbuch: Gareth Evans, Darsteller: Iko Uwais, Joe Taslim, Donny Alamsyah, Yayan Ruhian, Laufzeit: 100 Minuten, Kinostart: 17.08.2012