Blue Beetle (c) 2023 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved, TM, DC(5)

Blue Beetle

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Sci-Fi Action

Hurra, endlich ist ein Blue Beetle-Film da! (Sarkasmus off) Also gut, wir werden uns bemühen, nicht auf die überall spürbare Superheldenfilme-Müdigkeit einzugehen. Wir werden auch versuchen, nicht darauf hinzuweisen, dass 15 Jahre nach Iron Man, die Origin-Geschichte eines weithin unbekannten Superhelden, keinen mehr hinterm Ofen hervorlocken dürfte. Ferner wollen wir davon absehen zu bemerken, dass wir mit der Einführung dieses Charakters auf die große Leinwand, nun wirklich in der dritten Reihe der verfügbaren Helden aus den bunten Heften angekommen sind. Sprich: Bodensatz. All das wollen wir vermeiden und versuchen offen und fair an diesen neuen Film heranzutreten. Und siehe da – Blue Beetle funktioniert. Zumindest teilweise.

Blue Beetle erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, Jamie Reyes (Xolo Maridueña), der zufällig eine im Geheimen entwickelte Superwaffe in die Hände bekommt, die sich mit seinem Körper verbindet und ihn zum Helden werden lässt. Seine Superpower sind dann eine Mischung aus Iron Man und Green Lantern, die Figur von Jamie Reyes dafür sehr an Spider-Man (insbesondere an die Miles Morales-Variante) angelehnt. Es folgt der erwartbare Plot um Selbstfindung, Familienzusammenhalt und den Kampf gegen das Böse. Eine Love Interest darf natürlich auch nicht fehlen.

 

DC und Warner Brothers strudeln sich ja bereits seit einigen Jahren mit Ihrem Film- und Fernsehuniversum ab. Manchmal klappt was, meistens jedoch nicht. Etliche Pannen, Spott und viel Häme mussten sie einstecken. Aber gleichzeitig haben sie auch eine unheimlich beharrliche Fanbase (Stichwort Snyder-Cut) im Rücken, die man wohl als Fluch und Segen gleichermaßen bezeichnen darf. Für Blue Beetle war ursprünglich mal geplant, dass der Film direkt im Stream auf HBO Max erscheint. Später entschied man sich doch für einen Kino-Release, so sehr glaubt man an das Projekt. Und auch die neuen Chefs der DC-Filme, James Gunn und Peter Safran, zeigen sich von Blue Beetle so begeistert, dass sie sogar davon fantasieren eine Trilogie um Blue Beetle zu bauen. Aber wie ist denn nun der fertige Film eigentlich?

Die unvermeidliche Antwort: durchwachsen. Einerseits bietet Blue Beetle völlig generische Superheldenkost. Stangenware ohne jede Überraschung. Charaktere und Dialoge vom Reißbrett. Und (zumindest in der ersten Hälfte) völlig überdrehten Klamauk. Außerdem muss Hauptdarsteller Xolo Maridueña (Cobra Kai) sehr stark dagegen ankämpfen, dass er von seinem Filmonkel (George Lopez) und seiner Filmschwester (Belissa Escobedo) nicht gegen die Wand gespielt wird.

Und auf der positiven Seite haben wir hier einen sehr sympathischen, launigen und vor allem schwer unterhaltsamen Sommerfilm, von dem man sich gerne einlullen und berieseln lässt. Die Action ist natürlich 1a und es kommt keine Zeit für Langeweile auf. Der krasse tonale Umschwung in der zweiten Hälfte von Komik auf Dramatik, droht dem ganzen Unternehmen kurzfristig mal das Genick zu brechen. Aber Blue Beetle kriegt schlussendlich nochmal die Kurve und man verlässt zufrieden den Kinosaal. Damit ist der Film weder ein großer Wurf (no na), noch ein Debakel. Einfach ein bunter Film, der vor allem bei jüngeren Superheldenfans gut ankommen sollte.

Regie: Angel Manuel Soto, Drehbuch: Gareth Dunnet-Alcocer, Darsteller: Xolo Maridueña, Susan Sarandon, Bruna Marquezine, Harvey Guillén, Becky G, Filmlänge: 127 Minuten, Kinostart: 17.08.2023

Blue Beetle




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