Dune
Das neuaufgelegte Sci-Fi Epos Dune von Denis Villeneuve ist ein Spektakel gemacht für die große Leinwand und zählt schon jetzt zu den Highlights von 2021.
Das Jahr ist 10190. Das Universum wird von mächtigen Häusern, die einem galaktischen Imperium unterstehen, geführt. Der Wüstenplanet Arrakis, auch genannt Dune, untersteht der brutalen Herrschaft des Hauses Harkonnen. Diese lebensfeindliche Welt, ist der einzige Ort an dem das „Spice“, die wichtigste Substanz des Universums, abgebaut werden kann. Die Einnahme der Droge verlängert das Leben, erweitert das Bewusstsein und ermöglicht die Navigation zwischen Planeten. Aus Furcht, dass die Harkonnen zu mächtig werden könnten, befiehlt der Imperator dem Haus Atreides nun Kontrolle über Arrakis zu nehmen.
Leto Atreides (Oscar Isaac) geht diesem Befehl missmutig nach, da er einen Konflikt mit den Harkonnen befürchtet. Zur selben Zeit hat Paul Atreides (Timothèe Chalamet), Erbe des Hauses, Visionen von einer Frau auf Dune. Bei der Ankunft auf dem fremden Planeten, bemühen sich Vater und Sohn um eine friedliche Zusammenarbeit mit den Fremen, den Ureinwohnern von Arrakis. Als die Harkonnen angreifen, bleibt Paul und seiner Mutter (Rebecca Ferguson) keine Wahl als eben jene Fremen aufzusuchen. Der beschwerliche Weg zu ihnen, führt durch die endlose Wüste.
Für solche Filme ist das Kino gemacht. Dune kommt mit so einer bombastischen Optik daher, dass alles außer der großen Leinwand dem neuen Werk von Denis Villeneuve nicht gerecht werden kann. Im Vergleich zu anderen Blockbustern sehen die futuristischen Sets real und handgemacht aus. Wenn hier mit Greenscreen gearbeitet wurde, wird es dem ungeschulten Zuseher definitiv nicht auffallen. Viel mehr kann man alle paar Minuten nicht fassen was einem da für eine Flut an spektakulären Bildern geboten wird.
Hinzu kommt, dass der Cast nur so strotzt, vor seiner geballten Starpower. Timothée Chalamets Entwicklung vom schwächlichen und verlorenen Jüngling, hin zu einem großen Anführer ist subtil, aber glaubwürdig. Die vielen anderen Charaktere bleiben einem trotz manchmal kurzer Auftritte in Erinnerung. Dune schafft es mit wenig Exposition, auch dem neuen Publikum, dieses komplexe Universum verständlich zu machen. Da nicht jeder Charakter und jedes Detail sofort erklärt wird, bleibt über die gesamten 155 Minuten eine mystische Aura erhalten, ein Sog, der den Zuseher in diese fremde Welt zieht.
Einzig der Soundtrack von Hans Zimmer, hinterlässt nicht den besten Nachgeschmack. Ohne wirkliche Identität, hat man das Gefühl Herr Zimmer hätte dieselbe Musik auch für einen komplett anderen Film schreiben können. Da gibt es für Teil zwei noch Potential nach oben. Stichwort Teil zwei: Wer sich denselben Film wie David Lynchs Der Wüstenplanet erwartet, irrt gewaltig. Die Neuverfilmung deckt nur die Hälfte des Films aus dem Jahr 1984 ab.
Das hat zur Folge, dass Denis Villeneuve sich jede menge Zeit lassen kann die Geschichte langsam aufzubauen. Ein Nachteil, der dadurch entsteht, ist, dass das Ende kein richtiger Abschluss ist. Als hätte jemand mittendrin Pause gedrückt. Letztendlich hängt viel davon ab wie der zweite Teil diesen starken Beginn vollenden kann.
Dune ist ein Highlight, das man nicht verpassen sollte. Jedes Jahr kommen nur eine Handvoll an Filmen raus, die das volle Potential des Kinos ausnutzen. Denis Villeneuves Werke gehören da seit langem dazu. So muss Kino aussehen. So muss sich Kino anfühlen.
Regie: Denis Villeneuve, Drehbuch: Jon Spaihts, Denis Villeneuve, Eric Roth, basierend auf dem Roman von Frank Herbert, Darsteller: Rebecca Ferguson, Zendaya, Oscar Isaac, Timothée Chalamet, Jason Momoa, Dave Bautista, Josh Brolin, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Charlotte Rampling, Filmlänge: 156 Minuten, Kinostart: 16.09.2021