Happy-Face-(c)-2020-SLASH-Filmfestival,-Alexandre-Franchi

Happy Face

5
Drama

Happy Face ist ein Gesellschaftsdrama mit ungewöhnlicher Thematik, starken Darstellern, aber einem inkonsequenten Skript.

Stan (Robin L’Houmeau) besucht eine Selbsthilfegruppe für Menschen die, verursacht durch Krankheiten oder Unfälle, mit einem entstellten Gesicht leben müssen. Das ungewöhnliche daran – Stan hat keinerlei Deformierungen, sondern möchte sich auf die vermeintlichen Folgen der Krankheit seiner Mutter (Noémie Kocher) vorbereiten. Stan wird kurz darauf als Betrüger enttarnt, will aber weiterhin Teil der Selbsthilfegruppe bleiben und versucht seinen neu gewonnenen Freunden mit unorthodoxen Mitteln zu helfen. Seine Methoden finden Anklang, jedoch entfernt er sich immer weiter von seiner eigenen Mutter und verliert sein eigentliches Ziel aus den Augen.

Happy Face vermittelt den Eindruck, sich seiner eigenen Identität nicht bewusst zu sein. Mal zeigt sich der Film von einer geerdeten und bedrückenden Seite, nur um die dann aufgebaute Stimmung mit leichtfüßigen Szenen wieder über den Haufen zu werfen. Zu oft passieren solche Umschwünge, welche das Publikum mehr verwirren als unterhalten und dadurch die deprimierenden Szenen nur halb so stark wirken, wie sie sollten. Die Protagonisten sind allesamt vielfältig geschrieben und gelungen (un)sympathisch gespielt. Leider wird der Plot seinen Charakteren nicht gerecht, ist zu zaghaft und wild zugleich.

Regie: Alexandre Franchi, Drehbuch: Joelle Bourjolly, Alexandre Franchi, Darsteller: Robin L’Houmeau, Debbie Lynch-White, Dean Perseo, David Roche, E.R. Ruiz, Filmlänge: 97 Minuten, gezeigt auf dem SLASH Filmfestival 2020




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