Dragged Across Concrete (c) 2019 Leonine, Universum Spielfilm(1)

Dragged Across Concrete

9
Drama

Die Filme von S. Craig Zahler schaffen es leider nicht zu uns ins Kino, dabei ist ihm mit Dragged Across Concrete wieder ein eindringliches Drama gelungen.

Die beiden Polizisten Brett Ridgeman (Mel Gibson) und Anthony Lurasetti (Vince Vaughn) gehen bei der Verhaftung eines Drogendealers übermäßig hart vor und werden als Folge davon vom Dienst suspendiert. Beide sind jedoch in finanziellen Nöten und so fasst Ridgeman den Plan den mysteriösen Lorentz Vogelmann (Thomas Kretschmann) zu überwachen und auszurauben. Er rekrutiert Lurasetti und die beiden machen sich an die Arbeit. Bei ihrer Observierung stolpern sie in einen brutalen Raubüberfall und folgen Vogelmann und seiner Crew, um ihnen die Beute abzunehmen. Doch Ridgeman und Lurasetti ahnen nicht, dass sie sich da mit einer Gruppe gewalttätiger Verbrecher anlegen, die vor keinem Opfer zurückschrecken.

 

Dragged Across Concrete fängt langsam und ruhig an, genau wie Zahlers ersten beide Filme Bone Tomahawk und Brawl in Cell Block 99. Diesen gemächlichen Rhythmus kann man mögen, muss man aber nicht. Es kann gut sein, dass ihm deshalb ein breites Publikum bisher verwehrt geblieben ist, aber das ist hoffentlich nur mehr eine Frage der Zeit, bis er seinen großen Durchbruch schafft. Denn wie auch in seinen vorherigen Werken, schraubt er hier den Druck auf seine Figuren langsam und stetig in die Höhe. Von Anfang an ist spürbar, dass hier auf ein schonungsloses Ende hingearbeitet wird. Die Figuren sind in einer Spirale der Gewalt gefangen und Zahler macht wahrlich keine Gefangenen, kennt für seine Protagonisten keine Gnade. Das hat schon was nihilistisches an sich, wie er konsequent keinen Unterschied zwischen Täter und Opfer macht, wenn es um so etwas fadenscheiniges wie Gerechtigkeit geht, denn die gibt es in seinen Welten offenbar nicht oder bestenfalls bedingt.

Neben einem brillanten Mel Gibson und Vince Vaughn, sind auch die restlichen Darsteller wieder bestens besetzt und eingesetzt. Dragged Across Concrete geht schon mehr in die Richtung eines Ensemble-Dramas voller Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Zahler zeigt ein weitaus breiteres Spektrum an Figuren und deren Schicksalen (im Falle einiger Nebenfiguren reichen ihm dafür sogar manchmal nur wenige Szenen), als er das bisher getan hat. Was aus seinem aktuellsten Werk auch das Längste macht, aber sofern man sich nicht irreführen lässt und keinen actionreichen Polizei-Thriller erwartet, sondern sich auf einen hartes, ruhig erzähltes und im Verlauf auch durchaus explosives Drama einstellt, über den gesamten Handlungsverlauf unterhaltsam bleibt. Mit Dragged Across Concrete zeigt sich S. Craig Zahler einmal mehr als einer der interessantesten gegenwärtigen Filmemacher, die wissen, wie man eine Geschichte über die Figuren erzählt, vorantreibt und konstant die Spannung steigert.

Regie und Drehbuch: S. Craig Zahler, Darsteller: Mel Gibson, Vince Vaughn, Tory Kittles, Michael Jai White, Thomas Kretschmann, Jennifer Carpenter, Don Johnson, Udo Kier, Filmlänge: 159 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 23.08.2019




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