Vane
Was treiben eigentlich die Talente, die den PS4-Kracher The Last Guardian zum Leben erweckt haben? Ein Teil des Teams hat gerade Vane vollendet, ein atmosphärischer Titel, der versucht, stilistisch an vergangene Erfolge von Team ICO anzuknüpfen. Und tatsächlich: Rein visuell gesehen ist das Spiel atemberaubend. Man spielt als fliegender Rabe, der sich ab und an in einen Jungen verwandelt und die Momente, in denen man mit starken Flügelschlägen durch weitläufige Landschaften gleitet, sind wahrlich beeindruckend.
Doch was macht man nun eigentlich? Man kann einerseits landen, andererseits als Junge Objekte durch die Umgebung rollen. Das ist eigentlich auch schon alles was den Entwickler eingefallen ist. Was den Teil namens „Videospiel“ betrifft hat man sich offenbar nicht sonderlich bemüht. Verwirrende und zugleich triviale Puzzle-Einlagen wechseln sich mit Sequenzen, in denen das schneckenartige Vorankommen als Junge jede Freude an dem audiovisuellen Feuerwerk vertreiben.
Das Bewegen durch die Landschaft ist träge und einfallslos und versetzt den Spieler ins Staunen über das Fehlen jeglicher einladender Interaktion. Selten findet man eine derart absurde Kombination aus Talent und Dilettantismus. Es bleibt ein Spiel, das sich kaum empfehlen lässt und selbst beim Zusehen kommt angesichts totaler spielerischer Inhaltsleere Langeweile auf. Es ist schon sehr schade, dass man kaum etwas von der Größe der ICO-Reihe finden kann, denn das Ganze fühlt sich auf jeden Fall wie eine verpasste Gelegenheit an.
Plattform: PC (Steam, Version getestet), PS4, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): KA, Release: 23.07.2019, Link zur Homepage