Der Sohn von Rambow
Der Sohn von Rambow (Originaltitel: Son of Rambow) kommt so gar nicht nach seinem brachialen Vater, stattdessen setzt er viel lieber auf eine ausgewogene Balance zwischen klugem Humor und rührenden Emotionen.
So verschieden sie auf den ersten Blick erscheinen, werden der streng religiös erzogene Will Proudfoot (liebenswert naiv: Bill Milner) und der anti-soziale Satansbraten Lee Carter (hassenswert liebevoll: Will Poulter) im Verlauf der Handlung doch zu den besten Freunden. Durch einen unglücklichen Zufall zusammengeführt, beschließen die beiden Protagonisten einen gemeinsamen Film zu machen. In diesem Film im Film geht es um Rambos Sohn, der die Mission hat seinen Vater, den berühmten Vietnamhelden John J. Rambo (Sylvester Stallone ist nur in original Filmausschnitten aus Rambo: First Blood zu sehen), aus der Gefangenschaft einer schrecklichen Vogelscheuche zu befreien. Will Proudfoot spielt Rambos Sohn, während Lee Carter die Rolle von Col. Samuel Trautman (damals gespielt von Richard Crenna) übernimmt.
Neben dem grandiosen Drehbuch und der fabelhaften Regie (beides) von Garth Jennings, der davor mit Per Anhalter durch die Galaxis nicht gerade überzeugen konnte, sind es vor allem die herzhaften, sympathischen und, für ihr junges Alter, exzellenten Hauptdarsteller, die der Geschichte ihren unnachahmlichen und einzigartigen Reiz verleihen und sich mit ihrer Darstellung ins Herz der Zuschauer spielen. Leider wird die Handlung von Der Sohn von Rambow gegen Ende stellenweise etwas vorhersehbar, was sich aber auf das Filmerlebnis nur minimal störend auswirkt. Dass dieser Umstand kaum negative Folgen hat liegt einmal mehr an den einnehmenden Kinderdarstellern, die selbst im abgebrühtesten Zuschauer einen Funken seiner Kindheit wiedererwecken sollten.
Der Sohn von Rambow ist absolut empfehlenswert. Eine Komödie mit originellem und charmantem Humor ist leider eher eine Seltenheit im Kino, beweist aber einmal mehr, dass es tatsächlich mit zum Schwierigsten gehört eine wirklich gelungene Komödie zu machen. Dieses Genre zählt zu Recht zu einem der am Schwierigsten zu meisternden der Filmbranche und wenn es dann endlich jemandem gelingt, dieses Genre mit einem Film derartig gekonnt zu meistern, sollte man es sich keinesfalls entgehen lassen. Der Sohn von Rambow ist ohne Zweifel ein verstecktes Highlight, das einem rührt und auch zum lachen bringt. Übrigens das „w“ im Titel ist kein Tippfehler, sondern musste wegen den Urheberrechten so geschrieben werden.
Regie und Drehbuch: Garth Jennings, Darsteller: Bill Milner, Jessica Hynes, Will Poulter, Neil Dudgeon, Filmlänge: 96 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 27.02.2009