The Legend of Zelda: A Link Between Worlds
Ein Ocarina of Time-Remake hat Nintendo den 3DS-Spielern ja schon spendiert – auf brandneuen Nachschub musste man aber bislang noch warten. Nun kommt pünktlich zur Weihnachtssaison mit A Link Between Worlds ein brandneues Sequel auf den Markt.
Gleich vom ersten Moment an fällt dem Fan auf, dass sich das Spiel stark am SNES-Klassiker The Legend of Zelda: A Link to the Past orientiert. Der Handlungsablauf ist (relativ) bekannt gehalten und wartet dabei eher mit neuen Charakteren als mit Story-Innovation auf. Ein durchgeknallter Gegner, zahlreiche lebhafte Bewohner – bis die Rettung der Welt innerhalb der ersten Stunde anvisiert wird, hat man einige neue Figuren getroffen, die der Welt ein wenig mehr Persönlichkeit spendieren als man es vom Original gewohnt ist.
Auch der Spielablauf ist dem SNES-Vorgänger sehr ähnlich – Zelda-Veteranen dürfen sich allerdings über eine wichtige Neuerung freuen: Die typischen Items, die zum Lösen von Puzzles benötigt werden, gibt es diesmal von Anfang an in einem speziellen Shop zu mieten. Das bedeutet, dass man nicht erst Stunden damit verbringt, mühselig Tutorials zu absolvieren, bis es wirklich losgeht. Dadurch sind die Pacing-Probleme, an denen die Serie seit einiger Zeit laboriert, endgültig aus der Welt. Die Reihenfolge der Dungeons liegt dem Spieler somit völlig frei und die Tatsache, dass man die Items wieder verliert, wenn man stirbt verleiht dem Geschehen mehr Spannung.
Wer aber befürchtet dass sich dadurch alles ändert, der sei beruhigt: Zwar wird jeweils ein gemietetes Item per Dungeon benötigt, jedoch gibt es auch außerhalb davon jede Menge Fähigkeiten zu entdecken, damit ein logischer Ablauf erhalten bleibt. In den Dungeons selbst gibt es weiterhin Schätze und Belohnungen zu bergen – mit dem Unterschied, dass man nie genau weiß was man zu erwarten hat, wodurch das Erforschen der kniffligen Kerker wieder mysteriöser und aufregender geworden ist. Grundsätzlich handelt es sich einfach um ein Zelda wie man es sich als Fan wünschen würde, ohne experimentelle Steuerung, ohne langatmige Reisespiele. Die Welt von A Link Between Worlds kann vollständig erforscht werden und bietet an jeder Ecke Entdeckungen, wie man es von den besten Teilen der Serie gewohnt ist.
Die Präsentation ist auf den ersten Blick zwar etwas lieblos und hat einen sterilen Look, wie man ihn aus der New Super Mario Bros-Reihe gewohnt ist – man sollte jedoch nicht vergessen, dass vor allem der 3D-Look des 3DS hier Wunder bewirkt. Fast möchte man ihn nach kurzer Zeit nicht mehr missen, denn auf die perspektivischen, mehrstöckigen Dungeons passt das Feature wie angegossen. Visuelle Vielfalt kommt demnach vor allem durch den 3D-Effekt zustande – nach der enttäuschenden 3D-Armut von Pokemon wieder ein klarer Grund, um den Regler ganz nach oben zu drehen.
Eine besondere Erwähnung verdient auch der liebevolle Soundtrack, der zwar teils aus den klassischen Stücken des SNES-Klassikers besteht, dafür aber diesmal endlich einmal völlig ohne billige Synthie-Instrumente auskommt. Von der Shop-Musik zum Dungeon-Thema ist der gesamte Soundtrack im orchestralen Klang ein Ohrenschmaus und genau das, was sich die Fan-Gemeinde seit Jahren wünscht.
Langsam wird es ja fast absurd: The Legend of Zelda: A Link Between Worlds ist schon wieder ein Pflichttitel auf Nintendos Handheld, vor denen sich das System 2013 ja kaum noch retten kann. Die durchwegs hohe Qualität der 3DS-Releases ändert aber nichts daran, dass aus dem Titel eine durch und durch solide Zelda-Umsetzung geworden ist, die viele Probleme, die die Serie in letzter Zeit ein wenig träge erscheinen haben lassen, gekonnt in den Griff bekommt und damit eine unterhaltsame Grundlage für stundenlange Abenteuer in der Welt von Hyrule sorgt. Lediglich ein bisschen mehr Persönlichkeit vermisst man im direkten Vergleich mit den Vorgängern – aber das ist nur ein kleiner Makel in einem sonst so grandiosen Paket.
Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7, Release: 22.11.2013, Link zur Homepage