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Soul Sacrifice

Etwa ein Jahr ist seit dem Release von Sonys neuem Handheld vergangen und schon steckt das System in der einer tiefen Krise. Mangelnder Software-Nachschub trübt den Spaß am Gerät, große Releases sind Mangelware. Umso erfreulicher also, dass Keiji Inafunes Pilotprojekt seit seinem Ausstieg bei Capcom doch nicht der angekündigte Titel King of Pirates für den 3DS geworden ist, sondern Soul Sacrifice für die PS Vita.

Soul Sacrifice spielt in einer verfallenen Welt. Der Spieler ist Gefangener des Zauberers Magusar und muss schnell feststellen, das dieser seine Gefangenen der Reihe nach als Opferlämmer hinrichtet. Ein glücklicher Zufall also, dass dem Spieler ein magisches Buch in die Hände fällt, das genaue Aufzeichnungen über den Aufstieg als Magier enthält. Indem er in die Chronik dieses Buches taucht, kann der Spieler nun die einzelnen Ereignisse nachleben und somit lernen, wie er den dämonischen Gegner besiegen kann.

Der Spieler wählt also aus dem Buch eine Mission und rüstet sich mit bis zu sechs Waffen sowie magischen Attacken mit unterschiedlichen Eigenschaften aus. Per Knopfdruck werden diese im Kampf ausgeführt, die Handhabung erfordert allerdings Feingefühl, denn nur mit dem richtigen Timing und gutem Zielen lässt sich das volle Potential nutzen. Wer eine Waffe zu oft in einer der Missionen benutzt, dem zerbricht sie – es gilt also eine gute Balance zu finden.

Wenn ein Monster besiegt ist, verwandelt es sich zurück in seine Ursprungsform – das kann ein Mensch sein oder ein Tier, in jedem Fall muss der Spieler eine Entscheidung treffen: Entweder beschließt man die arme Seele zu retten, was dem Spieler defensive Boni beschert, oder man opfert sie, wodurch offensive Boni freigeschalten werden. Die Entscheidung ist völlig offen. Die Menschen, die sich aus besiegten Bossmonstern entwickeln, können zusätzlich bei Schonung rekrutiert werden und stehen in Zusatzmissionen zur Verfügung. Wenn einer im Kampf fällt, hat der Spieler die selbe Entscheidung und kann seine Begleiter für einen mächtigen Angriff opfern. Das Motiv, dass jede Aktion eine Konsequenz mit sich trägt, ist allgegenwärtig. Damit diese Konsequenzen allerdings nicht allzu frustrierend werden, erhält der Spieler regelmäßig „Tränen des dämonischen Buches“, mit denen er jeweils eine Gegebenheit im Nachhinein umschreiben kann.

Frei nach Monster Hunter (zum Feature) arbeitet man sich Mission für Mission voran, um auf dem Weg mächtiger zu werden und neue Missionen freizuschalten. Obwohl die Aufmachung des Spektakels qualitativ hochwertig ist, gerät der Ablauf oft ins Eintönige. Viele Monster wiederholen sich unentwegt und die Areale sind trotz ihrer grafischen Pracht eine sehr simpel gestrickte Angelegenheit.

Anders als bei Monster Hunter ist der Fokus des Spiels zwar eindeutig der Single-Player Modus, trotzdem kann man jederzeit online gehen und mit weiteren Spielern Monster schlachten. Die Möglichkeit, gefallene Spieler zu retten oder zu opfern, ist eine unterhaltsame Angelegenheit und der starke Fokus auf individuell gestaltete Charaktere sorgt dafür, das der Modus nicht langweilig wird. Vor allem zeichnet sich Soul Sacrifice durch seinen Umfang aus – ab und zu wird das Kämpfen zwar frustrierend oder eintönig – aber die Hauptsache ist, das das Spiel dem etwas angestaubten Vita-System endlich mal wieder ordentlich viel zu tun gibt.

Plattform: PS Vita (Version getestet), Spieler: 1, 1-4 (online), Altersfreigabe (PEGI): 16, Release: 03.05.2013, www.jp.playstation.com/scej/title/soulsacrifice/en/, Link zum Trailer




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