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85th Academy Awards 2013

Am Sonntag war es wieder so weit: die 85th Academy Awards sind über die Bühne gegangen. Hier die komplette Liste der Nominierungen mit Sieger und Verlierer des Abends.

Seth MacFarlane beginnt die Show mit einem Abriss des letzen Filmjahres und lässt auch einige Anspielungen auf eher fragwürdige Entscheidungen der Academy nicht aus. (Wie z.b Argo für die Kategorie Bester Film zu nominieren, nicht aber Ben Affleck für den besten Regisseur). Interessant ist die Auswahl von MacFarlane schon, gilt er doch als provokant- und befürchten die Macher solcher Shows nicht immer das sich das geniale Ricky Gervais Debakel von den Golden Globes wiederholen wird?

Doch eine gewisse Zurückhaltung gibt er sich im Auftakt, der gekonnt und witzig von William „the Belly“ Shatner unterbrochen wird. Die beiden exerzieren sich durch verschiedene Varianten von Moderationen ohne dabei aus den Augen zu verlieren, dass jeder seine eigene Art hat. Das Thema dieses Jahr ist „Musik im Film“ und durch die ganze Show hindurch wird dies immer wieder schön verdeutlicht, indem ein hervorragendes Orchester berühmte Hauptthemen aus Filmen der letzten vierzig Jahre einspielt. 

Best Motion Picture of the Year
  • Amour – TBD
  • Argo – Grant Heslov, Ben Affleck, George Clooney

Argo ist wohl der nicht ganz so heimliche Gewinner dieses Jahr gewesen. Mit großer Konkurrenz ins Rennen gegangen, hat er sich dann letztlich doch gegen die anderen Filme durchsetzen können. Doch alles in allem waren die Preise dieses Jahr sehr fair verteilt – was man in der einen Kategorie nicht bekam, konnte man in einer anderen wett machen. Besonders für die drei Filme Argo, Life of Pi und Lincoln gilt dies, lieferten sie sich doch ein Kopf-an-Kopf Rennen. Nichtsdestotrotz hatte Argo eine Geschichte, die sowohl mit Witz als auch politischem Sachverstand umgesetzt wurde und viel Einzigartiges zeigt.

  • Beasts of the Southern Wild – Dan Janvey, Josh Penn, Michael Gottwald
  • Django Unchained – Stacey Sher, Reginald Hudlin, Pilar Savone
  • Les Misérables – Tim Bevan, Eric Fellner, Debra Hayward,Cameron Mackintosh
  • Life of Pi – Gil Netter, Ang Lee, David Womark
  • Lincoln – Steven Spielberg, Kathleen Kennedy
  • Silver Linings Playbook – Donna Gigliotti, Bruce Cohen, Jonathan Gordon
  • Zero Dark Thirty – Mark Boal, Kathryn Bigelow, Megan Ellison
Best Performance by an Actor in a Leading Role
  • Bradley Cooper – Silver Linings Playbook
  • Joaquin Phoenix – The Master
  • Daniel Day-Lewis – Lincoln

Auch hier gewinnt wenig überraschend der Favorit dieser Saison für sein Porträt des beliebten amerikanischen Präsidenten und akzeptiert den Award bescheiden, aber fröhlich.

  • Denzel Washington – Flight
  • Hugh Jackman – Les Misérables
Best Performance by an Actress in a Leading Role
  • Jessica Chastain – Zero Dark Thirty
  • Jennifer Lawrence – Silver Linings Playbook

Schon die ganze Award Season über der Favorit, darf die völlig aufgelöste Jennifer Lawrence auch hier den Preis in Empfang nehmen. Obwohl die unvergleichliche Naomi Watts damit für The Impossible leider leer ausgeht, hat Lawrence sich doch mit ihrem unverfälschten Talent einen Platz zwischen den Gewinnern verdient.

  • Emmanuelle Riva – Amour
  • Quvenzhané Wallis – Beasts of the Southern Wild
  • Naomi Watts – The Impossible
Best Performance by an Actor in a Supporting Role
  • Alan Arkin – Argo
  • Robert De Niro – Silver Linings Playbook
  • Philip Seymore Hoffman – The Master
  • Tommy Lee Jones – Lincoln
  • Christoph Waltz – Django Unchained

Nicht überraschend, aber immer wieder schön zu hören, hat Christoph Waltz ein zweites Mal den Oscar mit nach Hause nehmen können. Ein guter Start auch für Tarantinos „Django Unchained“, der damit gleich als erster Film mit prämiert wird. 

Best Performance by an Actress in a Supporting Role
  • Amy Adams – The Master
  • Sally Field – Lincoln
  • Anne Hathaway – Les Misérables

Wie erwartet nimmt Anne Hathaway dieses Jahr den Oscar für ihre leidtragende Nebenrolle mit. Les Miserables ist in dieser Hinsicht so episch, dass es für jeden normalen Film schwer wäre, diese Art von dramatischem Schauspiel zu übertreffen.

  • Helen Hunt – The Sessions
  • Jacki Weaver – Silver Linings Playbook
Best Achievement in Directing
  • Amour – Michael Haneke
  • Beasts of the Southern Wild – Benh Zeitlin
  • Life of Pi – Ang Lee

Das bildgewaltige Epos, das als unverfilmbar galt, wird von Ang Lee meisterhaft inszeniert. Hätte man sich vielleicht doch einen anderen Gewinner gewünscht? Möglich, aber Affleck war ja in dieser Kategorie nicht einmal nominiert.

  • Lincoln – Steven Spielberg
  • Silver Linings Playbook – David O. Russell
Best Writing, Screenplay Written Directly for the Screen
  • Amour – Michael Haneke
  • Django Unchained – Quentin Tarantino

Provokant und faszinierend wie immer vergibt die Academy auch mal an den besten Außenseiter. 

  • Flight – John Gatins
  • Moonrise Kingdom – Wes Anderson, Roman Coppola
  • Zero Dark Thirty – Mark Boal
Best Writing, Screenplay Based on Material Previously Produced or Published
  • Argo – Chris Terrio

Ein Film der gut geschrieben ist und zum nachdenken anregt – eine gute Wahl.

  • Beasts of the Southern Wild – Lucy Alibar, Benh Zeitlin
  • Life of Pi – David Magee
  • Lincoln – Tony Kushner
  • Silver Linings Playbook – David O. Russell
Best Animated Feature Film of the Year
  • Brave – Mark Andrews, Brenda Chapman
  • Frankenweenie – Tim Burton
  • ParaNorman – Sam Fell, Chris Butler
  • The Pirates! Band of Misfits – Peter Lord
  • Wreck-It Ralph – Rich Moore
Best Foreign Language Film of the Year
  • Amour – Österreich

Der Sieg in dieser Kategorie für Haneke überrascht dieses Jahr wohl niemanden, ist Amour doch kaum zu vergleichen in seiner Eindringlichkeit.

  • Kon-Tiki – Norwegen
  • No – Chile
  • A Royal Affair – Dänemark
  • War Witch – Kanada
Best Achievement in Cinematography
  • Anna Karenina – Seamus McGarvey
  • Django Unchained – Robert Richardson
  • Life of Pi – Claudio Miranda
  • Lincoln – Janusz Kaminski
  • Skyfall – Roger Deakins
Best Achievement in Editing
  • Argo – Erik Aadahl, Ethan van der Ryn
  • Django Unchained – Wylie Stateman
  • Life of Pi – Eugene Gearty, Philip Stockton
  • Skyfall – Per Hallberg, Karen Baker Landers
  • Zero Dark Thirty – Paul N.J. Ottosson
Best Achievement in Production Design
  • Anna Karenina – Production Design: Sarah Greenwood, Set Decoration: Katie Spencer
  • The Hobbit: An Unexpected Journey – Production Design: Dan Hennah, Set Decoration: Ra Vincent, Simon Bright
  • Les Misérables – Production Design: Eve Stewart, Set Decoration: Anna Lynch-Robinson
  • Life of Pi – Production Design: David Gropman, Set Decoration: Anna Pinnock
  • Lincoln – Production Design: Rick Carter, Set Decoration: Jim Erickson
Best Achievement in Costume Design
  • Anna Karenina – Jacqueline Durran
  • Les Misérables – Paco Delgado
  • Lincoln – Joanna Johnston
  • Mirror Mirror – Eiko Ishioka
  • Snow White and the Huntsman – Colleen Atwood
Best Achievement in Makeup and Hairstyling
  • Hitchcock – Howard Berger, Peter Montagna, Martin Samuel
  • The Hobbit: An Unexpected Journey – Peter Swords King, Rick Findlater, Tami Lane
  • Les Misérables – Lisa Westcott, Julie Dartnell
Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Score
  • Anna Karenina – Dario Marianelli
  • Argo – Alexandre Desplat
  • Life of Pi – Mychael Danna
  • Lincoln – John Williams
  • Skyfall – Thomas Newman
Best Achievement in Music Written for Motion Pictures, Original Song
  • “Before my time” in Chasing Ice – Musik und Lyrics: J. Ralph
  • “Everybody needs a best friend” in TED – Musik: Walter Murphy, Lyrics: Seth MacFarlane
  • “Pi’s Lullaby” in Life of Pi – Musik: Mychael Danna, Lyric: Bombay Jayashri
  • “Skyfall” in Skyfall – Musik und Lyrics: Adele Adkins und Paul Epworth

Mit einem tollen Lied, das wohl maßgeblich zum Erflog des neuen Bond Films beigetragen hat, gewinnt Adele den Oscar.

  • “Suddenly” in Les Misérables – Musik: Claude-Michel Schönberg, Lyrics: Herbert KretzmerAlain Boublil
Best Achievement in Sound Mixing
  • Argo – John Reitz, Gregg Rudloff, Jose Antonio Garcia
  • Les Misérables – Andy Nelson, Mark Paterson, Simon Hayes
  • Life of Pi – Ron Bartlett, D.M. Hemphill, Drew Kunin
  • Lincoln – Andy Nelson, Gary Rydstrom, Ronald Judkins
  • Skyfall – Scott Millan, Greg P. Russell, Stuart Wilson
Best Achievement in Sound Editing
  • Argo – Erik Aadahl, Ethan Van der Ryn
  • Django Unchained – Wylie Stateman
  • Life of Pi – Eugene Gearty, Philip Stockton
  • Skyfall – Per Hallberg, Karen Baker Landers
  • Zero Dark Thirty – Paul N.J. Ottosson

Ein Unentschieden für Zero Dark Thirty – Paul Ottosson / Skyfall – Per Hallberg. Etwas ganz Neues in diesem Jahr: Tatsächlich ein unentschieden bei einer Oscarvergabe. Überhaupt scheint die Academy dieses Jahr eher entscheidungsfaul gewesen zu sein und verteilt alle Awards gleichmäßig zwischen verschiedenen Favoriten und einigen wenigen Außenseitern.

Best Achievement in Visual Effects
  • The Hobbit: An Unexpected Journey – Joe Letteri, Eric Saindon, David Clayton, R. Christopher White
  • Life of Pi – Bill Westenhofer, Guillaume Rocheron, Erik-Jan De Boer, Donald R. Elliott

Wie üblich werden die vier Gewinner nach einer kurzen Zeit mit einer Melodie ausgespielt, diesmal jedoch ist es nicht die klassische „Verzieh-dich-endlich“- Melodie, sondern das sehr viel unterhaltsamere Thema von „Der weiße Hai“ das dazu benutzt wird. Das Publikum ist gleichermaßen amüsiert und empört für die armen Gewinner die gegen einen so starken Gegner anschreien müssen.

  • Marvel’s The Avengers – Janek Sirrs, Jeff White, Guy Williams, Dan Sudick
  • Prometheus – Richard Stammers, Trevor Wood, Charley Henley, Martin Hill
  • Snow White and the Huntsman – Cedric Nicolas-Troyan, Philip Brennan, Neil Corbould, Michael Dawson
Best Documentary, Features
  • 5 Broken Cameras – Emad Burnat, Guy Davidi
  • The Gatekeepers
  • How To survive a Plague
  • The Invisible War
  • Searching for Sugar Man
Best Documentary, Short Subjects
  • Inocente – Sean Fine, Andrea Nix Fine
  • Kings Point – Sari Gilman, Jedd Wider
  • Mondays at Racine – Cynthia Wade, Robin Honan
  • Open Heart – Kief Davidson, Cori Shepherd Stern
  • Redemption – Jon Alpert, Matthew o’Neill
Best Short Film, Animated
  • Adam and Dog – Minkyu Lee
  • Fresh Guacamole – PES
  • Head over Heels – Timothy Reckart, Fodhla Cronin o’Reilly
  • Maggie Simpson in The longest Daycare – David Silverman
  • Paperman – John Kahrs

Den zauberhafte Kurzfilm haben viele gleich ins Herz geschlossen, erinnert er doch an alte Zeichenstile und wortlose Unterhaltung.

Best Short Film, Live Action
  • Asad – Bryan Buckley, Mino Jarjoura
  • Buzkashi Boys – Sam French, Ariel Nasr
  • Curfew – Shawn Christensen
  • Death of a Shadow (Dood Van Een Shaduw) – Tom Van Avermaet, Ellen De Waele
  • Henry – Yan England