Warm Bodies
R will nur in Frieden ein paar Gehirne fressen – bis ihm eines Tages Julie über den Weg läuft und er sich einfach nicht überwinden kann sie zu seinem Abendessen zu machen.
R (Nicholas Hoult) hat es in seinem Zombie-Dasein nicht leicht. Er kann sich kaum verständigen und sein bester Freund M (Robert Corddry) kann nur an das nächste Gehirn denken. Doch eines Tages wird alles anders: Die junge Überlebende Julie (Teresa Palmer) und ihre Teamkollegen brechen in die gefährliche Zombiewelt auf um Medikamente zu besorgen. Schnell werden sie von einer Gruppe „Corpses“ verfolgt und die Hälfte des Teams stirbt bei dem Angriff. Auch Julies Freund Perry bleibt nicht verschont. Doch sobald R Julie erblickt, bringt er es nicht über sich sie zu töten.
Stattdessen entführt er sie zu seinem Privatgemach – eine alte Boeing, die er mit Vintage Krempel gefüllt hat. Die Nähe zu ihr macht es ihm möglich langsam, aber vorsichtig zu kommunizieren. Überhaupt fühlt er sich auf einmal viel menschlicher und ist in der Lage sie davon zu überzeugen, dass er ihr nichts tun wird. Doch Julie ist die Tochter des Anführers (John Malkovich) der Überlebenden. Die erstaunliche Wandlung Rs ist ihr nicht entgangen und sie setzt alles daran, ihren Vater und andere von den neuen Möglichkeiten zu überzeugen. Aufgehalten werden die beiden dabei von den „Bonies“- Skelette, die so viel von ihrer Menschlichkeit verloren haben, dass es kein Zurück mehr gibt.
Eine Zombie-Liebeskomödie – geht das überhaupt? Ja, es geht. Witzig, unkonventionell und sehr charmant wird dieses etwas abwegige Thema auf die Leinwand gebracht. Nicholas Hoult spielt seinen R sehr glaubwürdig und setzt mit seinem gekonnten Voice Over den Ton des gesamten Films. Während ein Voice Over vielleicht von vielen als ein billiger Ausweg gesehen wird, etwas Gedankliches zu erzählen, so passt es hier gut, da die Figur anfangs keine Möglichkeit hat nach außen zu kommunizieren.
Die Message von Warm Bodies ist einfach: Liebe und Menschlichkeit gehen Hand in Hand und nur so können wir unsere Welt retten. Das mag zwar etwas dick aufgetragen erscheinen, wird aber so witzig und ironisch vorgetragen, das man das leicht verzeihen kann. Wem einige Szenen und Einstellungen bekannt vorkommen: Es wurde sich eifrig in Literatur- und Filmgeschichte bedient um das Setting zu übermitteln. Teile von Shakespeares Romeo und Julia kommen vor – nicht nur in den Namen, auch in einigen anderen Szenen. Dennoch ist dies keine Neuerzählung, sondern bedient sich der Vorlage nur in exemplarischer Weise. Anspielungen auf The Walking Dead und Shaun of the Dead sind ebenso vorhanden.
Die musikalische Untermalung stellt ein weiteres Highlight von Warm Bodies dar. Songs, die von ihrem Text wie die Faust aufs Auge passen und viele Erinnerungen an die guten alten Zeiten hervorrufen, machen es fast zu einem Spiel zu raten, was wohl als nächstes kommen wird. Und endlich, endlich einmal gibt es eine Begründung dafür, warum Zombies so gerne die Gehirne der Lebenden fressen. Aber das soll hier nicht verraten sein, ebenso wenig die Erklärung, was nun eigentlich mit R und M passiert. Der Schwerpunkt von Warm Bodies liegt auf dem Komödienpart und es gibt nur wenig typische Zombie Horror Momente. Dennoch ist Jonathan Levines Film auf seine Art einzigartig – trotz unzähliger Vampirliebesfilme.
Regie: Jonathan Levine, Drehbuch: Jonathan Levine, Isaac Marion, Darsteller: Nicholas Hoult, Rob Corddry, Teresa Palmer, John Malkovich, Filmlänge: 98 Minuten, Filmstart: 21.02.2013