/slash Filmfestival 2012
Der Sommer neigt sich langsam dem Ende zu und was könnte uns besser über die Wehmut hinweg helfen als ein bisschen Wahnsinn auf der Kinoleinwand?…
Vom 20. bis 30. September ist es endlich wieder soweit und das legendäre /slash Filmfestival öffnet zum dritten Mal seine höllischen Pforten im Wiener Filmcasino. Auf dem Programm steht wie immer nichts für schwache Nerven, dafür aber Neues, Fantastisches und Orgiastisches aus der Welt des internationalen Genrekinos – von mörderischen Sushi-Röllchen, Parasitenwürmern und koreanischen Pop-Band-Geistern bis hin zu nekrophilen Jugendlichen und rachsüchtigen Zombie-Clowns.
Eröffnet wird am 20. September mit dem norwegischen Mittelalter-Action-Abenteuer „Escape“, das laut /slash Homepage „irgendwo zwischen Astrid Lindgren und Conan der Barbar“ angesiedelt ist. Klingt vielversprechend. Wer schon immer einmal seine Qualitäten als Untoter austesten wollte, der sollte am Freitag, den 21. 09. unbedingt zum Zombie Flashmob ins Museumsquartier schauen. Gemeinsam geht es dann von dort stöhnend, schwankend und Passanten beißend Richtung Filmcasino, wo im Zuge des ersten und gewissermaßen schon traditionellen Festival-Schwerpunktes die Zombies auch auf der Leinwand ihr Unwesen treiben. Zur Qual der Wahl stehen Filme wie „Cockneys vs. Zombies“, „Zombie Ass“ oder „Dead Sushi“. Für die Romantiker empfiehlt sich die Zom-Rom-Com „A little bit Zombie“.
Weiters auf dem Programm steht dieses Jahr in Kooperation mit der Wiener Videospielkultur-Initiative Subotron ein Schwerpunkt zum Thema „Videospiel im und als Film“. Zu sehen gibt es Takashi Miikes Adaption der erfolgreichen Nintendo-Spielreihe „Ace Attorney“ sowie den irren Synthiepop-Garagenfilm „The FP“, in dem zwei kalifornische Straßengangs mittels Beat Beat Revolution – einem Tanz-Game – gegeneinander in den Kampf ziehen. Und wer den Wahnsinn lieber etwas realitätsnäher hätte, dem sei „Comic-Con: Episode IV – A Fan’s Hope“, die dokumentarische Liebeserklärung an die legendäre Comic-Messe in San Diego, ans Herz gelegt. Darüber hinaus wird das Filmcasino von Arcade-Game-Sammler Andranik Ghalustians mit Spielautomaten ausgeschmückt und der Cosplay-Kostüm-Wettbewerb widmet sich der Frage „Do you wanna date my Avatar?“.
Auch die Freunde des Grusel-Kinos kommen wie immer nicht zu kurz. Unheimlich wird es in „The Pact“ oder „The Tall Man“, dem neuen Werk von „Martyrs“-Regisseur Pascal Laugier. Großmeister Francis Ford Coppola versucht sich in „Twixt“ am altmodischen Haunted House Horror inklusive 3D-Sequenzen. Ein Symbol signalisiert dabei dem Publikum, an welchen Stellen es die 3D-Brille aufsetzen muss. Gänsehaut vom Feinsten versprechen des weiteren der britisch-irische Film „Citadel“, das hypnotische Albtraum-Labyrinth in „Beyond the Black Rainbow“ sowie der wilde Nachwuchs des US-Horrorkinos mit dem Festival-Abschlussfilm „V/H/S“. Am 30. 09. gipfelt das schaurige Vergnügen dann in einer live zelebrierten Geister-Beschwörung.
Außerdem mit auf dem Programm stehen eine Neu-Adaption des Martial Arts-Klassikers „Dragon Inn“ in schwindelerregendem 3D, eine feucht-fröhliche Porno-Nacht mit dem Motto „fuck me now, slash me later!“ sowie ein Gastauftritt von Drag Queen Peaches Christ, bekannt für ihre in San Francisco veranstalteten Midnight Masses. Mit im Handtäschchen hat die vielleicht schillerndste Figur der amerikanischen Horror-Szene ihr Regie-Debüt „All about Evil“ – einen Liebesbrief an das Genre und an „alle Perversen und Subversiven des Kinos“, wie es auf der /slash Homepage so schön heißt. Der grotesk-putzige Festival-Trailer wurde übrigens dieses Jahr vom New Yorker DIY-Kurzfilm-Maestro Brian Lonano in liebevoll trashiger Stop-Motion Handarbeit kreiert und ist ein wahrer Augenschmaus. Weitere Infos sowie das vollständige Programm findet ihr auf der Homepage.
/slash Filmfestival 2012, 20. bis 30.09. im Filmcasino Wien
Tickets: 8 Euro; 5er Block: 35 Euro, 10er Block: 60 Euro Vorverkauf ab 3. September im Filmcasino