The House of the Dead 4
Wenn es um Genres geht, die vom Aussterben bedroht sind, fällt dem erfahrenem Gamer zweifellos auf Anhieb die Lightgun- bzw. On-Rail-Shooter-Videospielgattung ein. Umso kurioser erscheint die Tatsache, das gerade neueste Technik-Gimmicks der aktuellen Konsolengeneration wiederholt auf eine Wiederbelebung jener Spiele setzen.
Ruft man sich die Vertreter jenes Genres kurz in Erinnerung, kann man schnell verstehen, das eine Auffrischung der “The House of the Dead”-Reihe schon fast obligatorisch erscheint: Neben den mittlerweile Jahrzehnte umspannenden, besonders einflussreichen “Time Crisis” und “Virtua Cop”-Serien existieren kaum nennenswerte Vertreter, die mit den bekannten Klassiker von Namco bzw. Sega konkurrieren wollen (oder können). Naheliegend erscheint hier natürlich, das auch das seit 1996 fortgesetzte “The House of the Dead”-Franchise noch etwas am Markt dank HD-Portierung mitnaschen möchte.
Mit “House of the Dead: Overkill” wurde bereits vergangenes Jahr (für PS3, die Wii-Version kam 2009 auf den Markt) recht erfolgreich ein Spin-Off der Reihe veröffentlicht, nun folgt eine exklusiv für das Playstation Netzwerk produzierte Portierung von “The House of the Dead 4”, die gleichzeitig auch die erste Veröffentlichung Arcade-Version auf Heimkonsolen darstellt.
Nach einer kurzen Kalibrierung der Move-Controller (optional, aber Genre-bedingt absolutes Muss) wird der Spieler bereits zu Beginn auf klassisches Spielhallen-Flair eingestimmt: Die nebensächliche Story rund um einen größenwahnsinnigen Konzernleiter kann glücklicherweise leicht übersprungen werden und sobald die Action ihren Lauf nimmt, ist hauptsächlich “Learning by Doing” die Devise – in diesem Fall eben zielen und auf alles schießen, was keucht, schlurft und Hirne anknabbern will.
Auch im heimischen Wohnzimmer vermag “The House of the Dead 4” seine Stärken aufzuzeigen: In acht recht kurzen, aber action-intensiven und abwechlsungsreichen Kapiteln können bis zu zwei Spieler kooperativ Heerscharen an Zombies und Konsorten auslöschen, obligatorisch warten herausfordernde Endgegner am Ende der Level und mehrere Wege sowie ein Wertungssystem laden zum erneuten spielen einzelner Abschnitte ein. Dank der hervorragenden Nutzbarkeit der Move-Steuerung verspricht “The House of the Dead 4” durchgehend Stimmung zu verbreiten, auch wenn die gesamte Spielzeit trotz der Einbindung der Mini-Erweiterung “The House of the Dead 4: SP” (steht für Special, umfasst zwei Level, die direkt an die Haupthandlung von Teil vier anknüpfen) mit knapp zwei Stunden recht kurz bemessen ist.
Als verbesserungswürdig kann man die Tatsache betrachten, das keine zusätzlichen Waffen integriert wurden (es steht lediglich das Standard-Maschinengewehr neben Granaten für beide Spieler zur Auswahl), was der Abwechslung nicht gerade zugute kommt. Optisch wird zwar eine HD-Portierung geboten, die als zweckmäßig betrachtet werden kann und vermutlich niemanden im Jahr 2012 überwältigen dürfte.
Dank einer mehr als akzeptablen Preisgestaltung präsentiert sich “The House of the Dead 4” als durchaus empfehlenswerter Download für Freunde des Rail-Shooter-Genres und als Pflichttitel für Move-Besitzer. Zusammen mit dem Trophäen-Support, einiger freispielbarer Extras und der gelungenen Portierung kommen Nostalgiker und Fans gepflegter Old-School-Multiplayer-Action durchaus auf ihre Kosten.
Plattform: PSN (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 16, Spieler: 1-2 (lokal), Erscheinungsdatum: 17.04.2012