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Kingdoms of Amalur: Reckoning

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Action-RPG

Was kommt dabei heraus, wenn ein New York Times-Bestsellerautor, der Lead Designer von „Morrowind“ und „Oblivion“ und der Erfinder von „Spawn“ ein Spiel gestalten? „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ ist ein Single-Player Action RPG aus dem Hause Big Huge Games, die schon durch „Rise of Nations“ international bekannt wurden. Der Name des Developers ist Programm: die Welt Amalurs ist riesig, sie besteht aus fünf unterschiedlichen Regionen, die mit Leben und Lore gefüllt sind.

So stehen Gegner wie zum Beispiel Bären nicht nur einfach da und warten auf ihren Tod, sondern rollen sich auf dem Boden, rennen durch die Landschaft oder zetteln Kämpfe mit anderen Geschöpfen an. Um nicht zu viel von der Story zu verraten: Wiederauferstanden ist der Spieler die einzige Person, die nicht nur nicht an das Schicksal gebunden ist, sondern auch die einzige, die es für den Rest der Bevölkerung ändern und dadurch den langjährigen Krieg mit den Tuatha beenden kann.

Während der Erstellung eines Totenscheins philosophieren zwei Gnome über Aussehen, Abstammung und Todesgrund des Helden. So darf der Spieler, wenn das Leichentuch gelüftet wird, das Aussehen des Protagonisten nach seinen Vorlieben gestalten. Die vier unterschiedlichen Rassen und die verschiedenen Götter liefern hier bereits erste Statusboni: Vom Schleichen bis zur Alchemie ist hier alles vertreten. Der Todesgrund, sowie persönliche Geschichte des Helden bleiben vorerst noch im Dunkeln. Im Gegensatz zu anderen Spielen, in denen man gezwungen wird, sich in einer Sparte der Charakterentwicklung, sei es Magie oder Schwertkampf, zu spezialisieren, bietet „Kingdoms of Amalur“ mehr Freiheiten.

Für jeden Stufenaufstieg bekommt man einen Punkt für seine Basisfähigkeiten (z.B.: Alchemie) und weitere drei Punkte, die man nach Belieben in einen der drei Talentbäume (Macht, Raffinesse und Zauberkraft) investieren kann, und Amalur geht noch einen Schritt weiter: Dir gefällt dein blumenpflückender, kriegshammerschwingender Krieger plötzlich nicht mehr? Kein Problem! Gegen Bezahlung werden all deine Punkte zurückgesetzt und du kannst neu beginnen.

Nach Neuverteilung wird der Spieler noch mit einer der Destiny Cards, die für jede mögliche Klassenkombination existieren, belohnt und gewinnt dadurch weitere Statusboni. Das Kampfsystem des Spiels ist eines der lustigsten, das ich in letzter Zeit in Rollenspielen gesehen habe. Aus den zahlreichen Optionen wählt man eine Primär- und Sekundärwaffe aus, schleudert seinen Gegnern Zaubersprüche um die Ohren, blockt, rollt, teleportiert, reiht Combo an Combo und beendet das Ganze mit einer Quick-Time-Cutscene à la „God of War„, bei der die Reaktionsfähigkeit des Spielers auf die Probe gestellt wird.

Größen wie „Skyrim“ und „Mass Effect“ könnten sich vom Kampfsystem eine Scheibe abschneiden, doch leider schafft es „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ mit seiner Haupthandlung nicht, an die Geschichte ebendieser Titel heranzukommen. Trotzdem wird man durch dieses Spiel mehrere Abende und Nächte beschäftigt sein und sei es nur wegen der wunderschön gestalteten Welt.

Plattform: PC, PS3, Xbox 360 (Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 16, Spieler: 1, Erscheinungsdatum: 9. 2. 2012