Sonic-Generations-©-2011-Sega

Sonic Generations

7
Plattformer

Alle Mann in Deckung, ein neuer Sonic-Teil ist auf dem Markt angelangt. Überraschenderweise werden diesmal keine romantischen Liebesbeziehungen mit menschlichen Prinzessinnen oder sonstige absurde Einfälle der Entwickler in den Vordergrund gerückt, sondern das 20jährige Jubiläum des blauen Igels.

Das Bitten und Flehen der letzten verbleibenden Sonic-Jünger dürfte mit Sonic Generations wohl endlich erfüllt worden sein: Statt weiterer miserabler, mit 3D-Gameplay ausgestatteten Versuchen, die Essenz des blitzschnellen Sega-Maskottchens einzufangen, setzt das Sonic Team auf ein Treffen der Generationen a la Star Trek. Schon das Titelbild gibt Aufschluss über die Richtung des Spiels, den einerseits ertönt zu Beginn eine geringfügig modernisierte Sonic-Hymne, während andererseits gleich zwei Hedgehogs dem geneigten Spieler entgegen grinsen. Der stumme, pummelige und vergleichsweise symphatischere Original-Sonic (aus der Mega Drive-Ära) steht also dem unproportionalen sowie unnötigerweise mit einer Synchronstimme ausgestatteten modernen Sonic (aus der Dreamcast-Ära) gegenüber, was sowohl alte wie auch neue Fans anlocken soll.

Der schon vorab von der Demo bekannte, einleitende Green Hill-Level lässt Herzen höher schlagen und Erinnerungen an die besten Zeiten der Serie hochkommen: Blitzschnell und flüssig springen, rollen und sprinten beide Sonics durch farbenfrohe Landschaften, wobei der Wechsel zwischen den Dimensionen, also 2D zu 3D, nahtlos und perfekt funktioniert. Später freigeschaltete Level bieten ein ähnliches Bild, wenngleich auch die Schwächen der Sonic-Reihe offenbart werden: Jede Plattform-Passage, die genaues Timing und präzise Steuerung benötigt, entwickelt sich aufgrund der etwas trägen Handhabung der Spielfigur teilweise zur Geduldsprobe. Vor allem die Kontrolle des neuen Sonics, der oftmals mit Positionierungs- und Übersichtproblemen aufgrund der suboptimalen Kameraführung zu kämpfen hat, trübt den Spielspaß in der zweiten Hälfe des Spiels einigermaßen.

Unverständlich lange Ladezeiten vor und nach den Levels sowie beim Wechseln zwischen den Sonics hindern das mit allerlei freischaltbaren Content bzw. Herausforderungen gespickte Sonic Generations, wobei der Wiederspielwert nicht zuletzt vor allem durch ein RPG-ähnliches Zusatzelement (Fähigkeiten wie abruptes Stoppen oder zusätzliche Ringe beim Levelstart können beliebig in Kombination zueinander hinzugefügt werden) und die mit Abkürzungen vollgestopften Szenerien dennoch aufrecht erhalten wird.

Plattform: PS3 (Version gestestet), Xbox 360, PC, 3DS, Altersfreigabe (PEGI): 7, Spieler: 1, Erscheinungsdatum: 04.11.2011