Cars 2
Nach Kung Fu Panda 2 folgt nun also auch die Revanche von Pixar: Lightening McQueen, Hook, Luigi, Gabelstapler Guido und viele Freunde brausen in ein neues Abenteuer. Diesmal gilt es nicht nur ein Rennen zu gewinnen, sondern auch noch die Welt vor einem Öko-Schwindel zu retten. Zugegeben: Vergleicht man die Einspielergebnisse miteinander, gehörte Cars definitiv nicht zu den erfolgreichsten Animationsfilmen aus dem Hause Pixar. Relativ weit abgeschlagen findet man ihn sieben Plätze unter dem Boxoffice-Sieger (Toy Story 3) auf dem achten Rang. Trotzdem: Unvergleichbar liebenswert bekamen die Autos das erste Mal 2006 Leben eingehaucht und brachten weltweit Kinogeher zum Lachen. Fortsetzungen von Filmen haben nun jedoch nicht selten den schlimmen Ruf eine schnell produzierte, mit weniger Liebe gemachte, nur auf Geld abzielende Weiter-Verwurstung zu sein – man darf dem Film also zu Recht etwas skeptisch gegenüberstehen.
Zum Plot: Lightening McQueen muss wieder einmal Reifenprofil beweisen und begibt sich zusammen mit seinen engsten Freunden nach Europa, um ein wichtiges Rennen in drei Etappen zu gewinnen. Neben vielen Umwegen, Missverständnissen und Streitereien kommt ihnen aber vor allem eine Spionage-Affäre in die Quere, in der speziell Abschleppwagen Hook zeigen kann, was für ein hochtouriger Motor in ihm steckt.
Pixar bleibt sich wie immer treu: die Figuren – egal ob Hauptcharakter oder Statistenauto – sind gewohnt liebevoll, detailgenau sowie hinreißend gestaltet und überzeugen vor allem durch ihren individuellen Charme. Besonders bemerkenswert stechen die regionalen Unterschiede (inklusive Stereotypen-Vorurteile) heraus: Sowohl der Sushi- zubereitende Japano-Stapler als auch die italienische Alfa-Romeo-Musiktruppe – wer ganz genau hinsieht wird besonders entzückt sein. Die Story bleibt wie bereits im ersten Teil recht einfach gestrickt, auch wenn aktuelle Themen angerissen werden – wie beispielsweise der Wunsch nach umweltfreundlichem Biosprit. Cars 2 ist ein würdiger zweiter Teil mit etwas mehr Action und Spannung, aber gleich gebliebener Charakterstärke und vor allem viel Charme und Witz. Ein Muss für jeden Autofetischisten, ein großer Tipp für alle Pixar-Fans und selbstverständlich vor allem etwas für die jungen oder junggebliebenen Kinogeher.
Regie: Brad Lewis, John Lasseter, Drehbuch: Ben Queen, John Lasseter, Brad Lewis, Dan Fogelman, Synchronsprecher: Owen Wilson, Michael Caine, John Turturro, Michael Keaton, Bruce Campbell, Laufzeit: 112 Minuten, Filmstart: 29.07.2011