Paul
Zwei britische Comic- und Sci-Fi Fans begeben sich auf eine Reise durch die USA. Ihr Ziel ist es die bekanntesten und beliebtesten UFO Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Doch das alleine wäre nicht genug Stoff für eine Komödie (es sei denn vielleicht für eine Arthouse-Komödie). Um das ganze etwas aufzupeppen, begegnet den beiden auf ihrer Fahrt ein waschechter Außerirdischer, der aber so gar nicht ist, wie sie ihn sich vorgestellt haben. Graeme Willy (Simon Pegg) und Clive Gollings (Nick Frost) sind nämlich nicht im Geringsten auf Paul (Seth Rogen) gefasst. Schnell ist es aber beschlossene Sache, dass die beiden Sci-Fi Geeks dem Außerirdischen Paul, der seit dem Absturz in Roswell auf der Erde lebt, bei seiner Mission helfen werden, auch wenn sie sich dafür mit einer geheimen Organisation anlegen müssen und die religiöse Fanatikern Ruth Buggs (Kristen Wiig), die sich ihnen unfreiwillig anschließt, bekehren müssen.
Natürlich bilden all diese Umstände die Grundlage für zahlreiche Gags. Und im Gegensatz zu vielen anderen sogenannten Komödien zünden sie in Paul tatsächlich. Darüber hinaus zeigen die beiden Drehbuchautoren Frost und Pegg, dass sie sich in der Welt der Fantasy und Sci-Fi gut auskennen und bauen einen Insidergag nach dem anderen ein. Manche davon kennt man nur, wenn man selbst ein derartiger Fan ist, aber über viele kann man auch lachen, wenn man kein Genrekenner ist. Paul schließt nahtlos an die Reihe der (erfolgreichen) vorhergehenden Frost & Pegg- Kooperationen wie Shaun of the Dead und Hot Fuzz an. Das Erfrischende an dem Film ist, dass er nicht auf billige oder geschmacklose Lacher setzt. Vielmehr zeigt Paul, dass man auch heute noch für Humor sorgen kann, solange man Figuren erschafft, mit denen das Publikum mitfühlen und daher befreiend lachen kann, wenn sie in entsprechende Situationen gestoßen werden und sich irgendwie wieder raus winden.
Leider geht dem Film aber gegen Ende etwas die Puste aus, zumindest was die Gags betrifft. Wie bei ihren früheren Arbeiten, verwandelt sich auch Paul zusehends von einer Komödie zu einem Actionfilm. Daher ist man gegen Ende hin etwas verwirrt, weiß man doch nicht mehr, um was für einen Film es sich nun handelt. Da haben die Macher versucht zu viel hinein zu packen. Aber im Großen und Ganzen ist Paul eine gelungene Sci-Fi Komödie, vielleicht sogar die Beste seit dem großartigen Men in Black.
Regie: Greg Mottola, Drehbuch: Nick Frost, Simon Pegg, Darsteller: Simon Pegg, Nick Frost, Jason Bateman, Seth Rogen Kristen Wiig, Laufzeit: 104 Minuten, Filmstart: 15.04.2011