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100 DVDs in 100 Wochen: Point Blank

Nummer 85 im Feature 100 DVDs in 100 Wochen ist ein Film aus dem Jahr 1967: Point Blank vom britischen Regisseur John Boorman.

Kritiker, so sagt man, sind verhinderte Künstler, die deswegen oft zynische Abhandlungen über jene schreiben, die es als Künstler geschafft haben. John Boorman war selbst Filmkritiker, der Anfang der 60er Jahre zum Dokumentarfilmleiter der BBC-Bristol aufstieg. Danach kam der Schwenk nach Hollywood – und mit Point Blank kam auch sein Durchbruch.

Die beiden Freunde Walker (Lee Marvin) und Reese (John Vernon) entwickeln sich nach einem gemeinsamen Raubüberfall zu schlimmsten Feinden. Reese betrügt Walker nicht nur um seinen Anteil von 93.000 Dollar, sondern lässt ihn auch noch tot (das glaubt er zumindest) in den einsamen Mauern von Alcatraz liegen. Und als ob das nicht schon genug wäre, haut er auch noch mit dessen Frau Lynn (Angie Dickinson) ab. Klar, dass es dem totgeglaubten Walker nach Rache dürstet – und er macht sich auch beinhart auf dem Weg.

Der Plot von Point Blank klingt eigentlich ganz spannend – aber ich muss leider gleich vorneweg anmerken: nicht mein Fall. John Boorman gelingt es zwar einen Hollywood-Film zu inszenieren, der sich sehr an den europäischen Filmen der 60er orientiert, nichtsdestotrotz fällt es schwer der, doch sehr schleppenden Handlung zu folgen. Für Filmstudenten, welche es sich zur Aufgabe gemacht haben unterschiedliche Montagetechniken in einer Arbeit zusammenzufassen, könnte der Film durchaus dienlich sein – für Freunde von Spannung und sinnvollen Dialogen ist Point Blank wohl eher Zeitverschwendung. Es liegt ganz bestimmt auch an unseren heutigen Sehgewohnheiten, wie so oft, aber dennoch wirken die meisten Szenen wild zusammengewürfelt und gerade deshalb anstrengend.

Daher meine Empfehlung: 88 Minuten kann man durchaus sinnvoller gestalten.

Das nächste Mal geht es weiter mit Curtis Hanson’s L.A. Confidential.