Augenklappe, Zahnlücken und Holzbein. Verdreckt, barbarisch und abenteuerlustig. Den Papagei auf der Schulter und den Säbel stets mit einem grimmigen „Harrrhhhh!“ gezückt…
Alle Beiträge von: Verena Saischek
Man stelle sich ein imposantes Herrenhaus im England des späten 19. Jahrhunderts vor. Unheilvoll thront es, einsam vor sich hin alternd, auf einer kleinen Anhöhe im Wattenmeer, umgeben von endloser Sumpflandschaft.
In einem Talkessel umschlossen von der tiefgrünen Idylle der östlichen Anden liegt Cochabamba, die viertgrößte Stadt Boliviens, dem ärmsten Land Südamerikas. Als die Regierung in den 90er Jahren die Privatisierung des Wassers einleitet, können sich viele Familien das von einem multinationalen Konzern radikal verteuerte Wasser nicht mehr leisten. Selbst das Auffangen von Regenwasser wird untersagt. Doch die Bevölkerung setzt sich zur Wehr. Im Jahr 2000 kommt es zum offenen Aufstand – die Stadt verwandelt sich kurzzeitig in einen beängstigenden Kriegsschauplatz…
Vom 14. – 18. März regiert in Wien die Magie der animierten Bilder. Denn bereits zum 9. Mal öffnet in diesem Zeitraum Tricky Women – das weltweit einzige Animationsfilmfestival, das den Fokus ganz auf die Animationsfilmkunst von Frauen gerichtet hält – seine Pforten und beweist sich auch mit dem diesjährigen internationalen Programm ein weiteres Mal spielend leicht als eines der wichtigsten und buntesten Filmfestivals des Landes.
Kino einmal anders erleben. Im Rahmen der neuen Programmschiene „Kino der Orte“ lässt das Filmarchiv Austria von Februar bis Juni das vertraute Terrain des Kinosaales hinter sich zurück und geht auf Wanderschaft…
How can you break free and start all over again? Mit dieser alles entscheidenden Frage quält sich Bruce, während weit über ihm bereits die ersten Aasgeier in freudiger Erwartung ihre Kreise ziehen…
Wo Viennale drauf steht – da ist auch Viennale drin. Und manchmal heißt das auch, dass man bei der persönlichen Filmauswahl ein bisschen risikofreudig sein muss.
Dass Aki Kaurismäki ein ganz spezielles Händchen dafür hat, seine Filme zwischen Humor und Tragik balancieren zu lassen, herzergreifende Geschichten zu entfalten und liebenswürdig skurrile Typen zu casten, das weiß man bereits…
Der Familienname der Hauptdarstellerin in Sean Durkins Spielfilmdebüt dürfte wohl zumindest all jenen, die in Anwesenheit eines Fernsehapparates heranwuchsen, ein wenig vertraut sein.
Es gibt wohl nur einen gegenwärtigen Filmemacher, der die Abenteuerlust und Verwegenheit besitzt, Hochzeitskitsch mit Weltuntergangszenario kollidieren zu lassen. Lars von Trier ist einer der heutzutage wahrlich selten gewordenen großen Unberechenbaren des Kinos – Und dafür muss man ihm wahrlich dankbar sein…
Als beim Crossing Europe Festival vor zwei Jahren ein Wahnsinnswerk namens Kynodontas (Dogtooth) auf das nichtsahnende Publikum losgelassen wurde, erlitt wohl so manches Cineastenherz den ein oder anderen abrupten Aussetzer. Denn was der hierzulande bislang eher unbekannte griechische Filmemacher Yorgos Lanthimos da auf der Leinwand stattfinden ließ, war an abgrundtief verstörender Absurdität und origineller Eigenwilligkeit wohl nicht zu überbieten…
Dass es nicht sonderlich viel Budget braucht, um möglichst wirkungsvoll zu inszenieren, wie unschön sich eine im Endstadium dahinschleppende Beziehung anfühlt, das beweist Regisseur Richard Wilhelmer mit seinem Spielfilmdebüt…
Don’t Be Afraid of the Dark lässt einen zurückschrecken, klingt die Story doch wie eine weitere Kopie des klassischen 08/15-Haunted-House Films, dessen im Horrorgenre ständig von Neuem wiedergekäute Plotstruktur aufgrund ihrer Berechenbarkeit längst jeglichen Reiz verloren hat.
Es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis ein wagemutiger Independent-Filmemacher zum lang ersehnten zynischen Gegenschlag ausholen würde.