Die Bestie Teil 2

Etwas über zwei Jahre hat es gedauert, aber jetzt ist sie da: Die Bestie Teil 2. Die realistische Neuerzählung über die Entdeckung eines Marsupilamis in den 1950ern in Belgien. In Band 1 erlebten wir, wie das Marsupilami von Forschern aus dem Regenwald nach Brüssel importiert wurde. Dort entkam es und wurde von Franz, einem Jungen ohne Freunde gefunden. Doch die Behörden wurden aufmerksam und entwendeten das Tier. Hier setzt Teil 2 nahtlos an.

Actionreich und mit viel Humor beginnt die Suche (oder für andere die Jagd) nach dem Marsupilami. Dabei interessiert sich die Story jedoch weniger für billige Effekte, sondern geht angenehm einfühlsam auf das Innenleben der diversen Protagonisten ein. Autor Zidrou und Zeichner Frank Pé führen ihre Geschichte über Außenseiterfiguren und die triste Nachkriegszeit behutsam und liebevoll fort. Die tollen Zeichnungen machen den Großteil des Charmes dieser Geschichte aus. Doch auch die vielen Anspielungen im Text auf die gesamte frankobelgische Comiclandschaft weiß zu amüsieren und gefallen. Die Story selbst verläuft ein wenig absehbar und ohne große Brüche. Macht aber gar nichts, denn das hier ist schon sehr lieb gemacht ohne kitschig oder plump zu sein.

Der zweite Band schließt die Geschichte rund und befriedigend ab. Man hat eine gute Zeit gehabt und kehrt vielleicht immer wieder gern in diese Welt zurück, die fremd und vertraut gleichzeitig ist. Die Bestie in seiner Gesamtheit ist eine liebevolle Hommage an André Franquin, den Schöpfer des Marsupilamis, sowie an die ganze frankobelgische Comic-Szene. Die hochwertige Umsetzung im quadratischen Format durch den Carlsen Verlag ist dann das Sahnehäubchen oben drauf.

Die Bestie Teil 2 von Zidrou, Frank Pé, 208 Seiten, erschienen im Carlsen Verlag.