Das Leuchten im Grenzland (c) 2022 Pirmin Beeler, Edition Moderne(6)

Das Leuchten im Grenzland

Nino wächst in einem kleinen Nest in der Schweiz auf. Hier ist der Alltag für Jugendliche eintönig und fad. Grasrauchen und Dorfdisco zählen hier zu den absoluten Highlights. Dann beschließt Nino auf sein Moped zu steigen und nach Rimini zu fahren. 10 Jahre später besucht Nino seine Großmutter im Altersheim. Sie erzählt aus ihrem Leben, wie sie als junge Frau aus dem Nachkriegsitalien in die Schweiz immigrierte. Und noch so manch andere Erzählung vom Grenzland werden ausgetauscht.

 

Das Leuchten im Grenzland ist eine ruhige Comic-Erzählung von Pirmin Beeler. Es ist seine zweite Graphic Novel, nach seinem Debüt Hat man erst angefangen zu reden, kann alles Mögliche dabei rauskommen, ebenfalls bei der Edition Moderne erschienen. Das Leuchten im Grenzland erzählt unaufgeregt vom Leben, von der Sehnsucht nach Heimat, vom Suchen und manchmal auch vom Finden. Die Erlebnisse aus dem Alltag der Protagonisten umweht eine melancholische Poesie und ein warmherziger Witz. Subtil und unaufdringlich finden die Geschichten den Weg zum Herzen des Lesers.

Hinzu kommen Pirmin Beelers schöne Aquarell-Bilder, die den leichtfüßigen Ton der Erzählung wunderbar tragen. Das Leuchten im Grenzland ist wahrlich nicht die abenteuerlichste Graphic Novel, die man sich derzeit kaufen kann. Aber ihre entschleunigte Gangart ist Balsam für die Seele. „Die Farben werden verblassen. Nicht aber die Erinnerung.„, heißt es in den ersten Texttafeln. Für wahr!

Das Leuchten im Grenzland von Pirmin Beeler, 112 Seiten, erschienen bei Edition Moderne.

Das Leuchten im Grenzland