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This Human World 2018

Vom 29.11. bis 10.12. läuft das diesjährige This Human World in zahlreichen Wiener-Kinos und wird sein Publikum wieder wachrütteln und auf die sozialen und gesellschaftlichen Missstände dieser Welt aufmerksam machen.

Den Anfang macht die Coming of Age-Dokumentation Amal von Mohamed Siam. Darin nimmt die 11-jährige Amal, nachdem ihr Vater stirbt, als Junge verkleidet an den Protesten auf dem Tahrir-Platz teil. Der Regisseur folgt ihr auf seiner Suche nach der eigenen Identität, Sexualität und ihrem Platz in der Gesellschaft. Weiter geht es mit Filmen wie A Cambodian Spring (zwei Gemeinschaften und ein Mönch kämpfen gegen Landraub und Zwangsenteignung), City of Ghosts (über eine Gruppe syrischer Bürgerjournalisten, die versuchen die Gräueltaten des IS aufzudecken und dabei selbst in Lebensgefahr schweben), Free Men (ein zum Tode verurteilter Mann berichtet aus dem Gefängnis), Madame Rosa (über eine Prostituierte und Auschwitzüberlebende, die sich in Paris um die Kinder anderer Prostituierter kümmert und dabei von den Erinnerungen an das Konzentrationslager eingeholt wird), Silas (der Aktivist Silas kämpft in Liberia gegen illegales Abholzen geschützter Wälder) und natürlich Welcome to Sodom.

Sodom, so wird Agbogbloshie genannt. Es ist der giftigste Ort der Welt. Europas größte illegale Mülldeponie in Afrika. Jeglicher Elektroschrott landet hier. Und etwa 6.000 Menschen leben und arbeiten auf dem ehemaligen Sumpfgebiet. Trotzdem geben die Bewohner die entfernte Hoffnung auf ein anderes Leben nicht auf. Mit Sympathie zeigt Welcome to Sodom die Opfer der digitalen Revolution und gleichzeitig einen apokalyptischen Ort, wie man ihn aus keinem Sci-Fi Film kennt. Neben den erwähnten Filmen gibt es auf dem This Human World aber noch so viel zu entdecken, so viele großartige Filme, die es sich zu sehen lohnt, da müsste man eigentlich das ganze Programm vorstellen. Das Beste ist deshalb, einfach durchforsten und zu so vielen Vorstellungen gehen, wie nur möglich – es lohnt sich immer.

Abseits vom Programm darf man aber natürlich auch die ganzen Rahmenveranstaltungen nicht außer acht lassen. Da wäre die „Schulvorstellung im Rathaus„, „Filme sehen / Filme machen„, „Energie.Macht.Konflikte – Die Klimakonferenzen„, „Fair Festival Work Now – Diskussion„, „Masterclass Hermane Desorme“ und „70 Jahre Menschenrechte in Österreich„. Wie jedes Jahr kann man eigentlich nur vorbehaltlos empfehlen dieses einzigartige Filmfestival so gut es geht auszureizen und zu genießen, wobei nicht vergessen werden sollte, dass man hier mit harten, erschütternden und tragischen Themen und Schicksalen konfrontiert wird. Trotzdem ist das This Human World stets aufbauend und stimmt optimistisch, denn es zeigt ebenfalls eindringlich, der Kampf um unsere Gesellschaft und unsere Zukunft ist nicht zu Ende – und er ist noch lange nicht verloren.

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