Hyrule Warriors: Legends
Schon vor zwei Jahren haben Nintendo und Koei Tecmo ihre Spielereihen Zelda und Dynasty Warriors aufeinanderprallen lassen. Das Ergebnis war das hochgradig spaßige Hyrule Warriors für die Wii U, das mit Hyrule Warriors: Legends jetzt einen 3DS-Port bekommt.
Hyrule Warriors (und damit auch Legends) gehört zu einem Genre namens „Musou“, also Arcade-artigen „Over The Top Massen Hack and Slasher“ auf dynamischen Schlachtfeldern. In Dynasty Warriors metzelt man sich durch das chinesische Mittelalter, in Samurai Warriors durch die japanische Sengoku-Periode und in Hyrule Warriors hat man Figuren sowie Settings aus der Gesamtheit des Zelda-Universums zu einer wilden MashUp-Story zusammengewürfelt.
Nun könnte man sich die Frage stellen: Warum einen solchen Titel auf deutlich schwächerer Hardware spielen? Ein Großteil des Reizes von Musou-Spielen ist das Spektakel – und das verliert natürlich schon einiges durch die Übertragung auf die kleinen Bildschirme des 3DS. Auflösung und Framerate sind niedriger, grafische Effekte fehlen und die Schlachtfelder erinnern an die blockigen Landschaften der PlayStation-1-Ära. Wer das jedoch in Kauf nimmt, merkt schnell, dass Hyrule Warriors: Legends mehr ist als eine dieser überforderten GameBoy-Adaptionen von Super Nintendo-Spielen damals. Abgesehen vom offensichtlichen Vorzug der Tragbarkeit funktioniert Legends als Spiel für sich tatsächlich sehr gut. Das Kern-Gameplay fühlt sich nach wie vor gut und befriedigend an, und es wurden nicht nur alle Gameplay-Elemente des Originals übernommen, sondern es gibt sogar einige Verbesserungen und exklusiven Content.
Genaugenommen ist Legends das ultimative Hyrule Warriors-Rundum-Sorglos-Paket. Sämtliche DLC-Pakete der Wii U-Version sind von Vornherein enthalten, außerdem gibt es neue Figuren und Levels, die auf die ohnehin schon fette Spielzeit des Originals noch einmal ein paar unterhaltsame Stunden drauflegen. Die beste Addition ist wohl Linkle, eine weibliche Version des legendären hyruleanischen Helden, bewaffnet mit Zöpfen und ziemlichen coolen Armbrüsten. So macht fan service Spaß.
Ein tolles neues Feature ist die Möglichkeit, innerhalb einer Schlacht frei zwischen den Protagonisten hin- und herzuwechseln. Das erhöht die taktische Tiefe und macht die Levels gleichzeitig schneller und einfacher zu gewinnen (weil man sich viel mühsames hin und her rennen spart). Statt alles liegen und stehen lassen zu müssen, um einem computergesteuerten Kollegen aus der Bredouille zu helfen, schaltet man einfach kurzerhand auf ihn um und kämpft sich selbst aus der Situation frei.
Zum Schluss eine letzte wichtige Bemerkung: Hyrule Warriors: Legends nutzt die zusätzliche Prozessor-Power des New Nintendo 3DS, was sich in einer flüssigeren Framerate und mehr Gegnern auf einmal auf dem Bildschirm äußert. Man gewöhnt sich zwar recht schnell an das Ruckeln der schwächeren Version, was wohl an der cartoonhaften Ästhetik liegt (ein Anime hat ja auch nicht viele Frames), aber naturgemäß ist das Spielen auf einem New 3DS zu empfehlen – der Unterschied ist deutlich spürbar.
Plattform: 3DS, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 24.03.2016, Link zur Homepage