SOMA
Fünf Jahre ist es her seit die Entwickler von Amnesia: The Dark Descent mit ihrem Spiel einen Meilenstein im Geschichten-erzählenden Horror-Genre setzten. Mit Soma, dem neuesten Titel von Frictional Games, setzten sie noch eines an Spannung drauf und nehmen den Spieler mit auf eine atemberaubende, wenn auch manchmal beklemmende Reise. Im Gegensatz zu Amnesia stolpert der Spieler nicht in einem zerfallenem Schloss umher, sondern begibt sich auf den Grund des Atlantiks, in völlige Finsternis, um herauszufinden, was es ausmacht, ein Mensch zu sein. Die Entscheidungen, die hier zu treffen sind, sind nicht einfach und stellen den Spieler vor Aufgaben, die hervorragendes Material für Gänsehaut bieten.
Schlag auf Schlag geht es los, erst sitzt der Spieler noch auf seinem Bett in Toronto, einen Augenblick später wacht er in einer Unterwasser-Wissenschaftseinrichtung auf und die Fragen beginnen sich zu überschlagen. Rätselhafte Vorfälle ereignen sich, als man sich immer weiter in die unheimliche Station Pathos-II hineinwagt. Die ganze Basis ist in desolatem Zustand und schwer beschädigt worden – den Spieler lässt das Gefühl nicht los, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Doch eines ist sicher: Alleine ist man in Soma auch tausende Meter unter dem Meeresspiegel nicht. Die Wände scheinen zu sprechen und Dinge tauchen auf wundersame Weise auf. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto gefährlicher wird es und hinzu kommen auch noch dutzende Fragen, die sich der Spieler stellt, welche dann auch nach und nach in kleinen Stücken beantwortet werden.
Das Gameplay-Prinzip ist dem in Amnesia: The Dark Descent sehr ähnlich: Wir blicken direkt aus der ersten Person auf die Umwelt, Waffen gibt es keine. Wird der Spieler verfolgt, sollte er sich schnellstmöglich verstecken bzw. schnell handeln. Es gilt aber vor allem die zahlreichen Rätsel zu lösen – der Spieler kann dabei manchmal ganz schön ins Grübeln kommen. Hinzu kommt noch, dass man unter Wasser nicht alleine ist, obwohl die gesamte Crew von Pathos-II vermeintlich ihren Frieden gefunden hat.
Grafisch ist Soma sehr gut durchdacht und gut abgestimmt: Die Umgebung erscheint in einem sehr stimmungsvollen Licht, welches alleine schon deswegen eine beunruhigende Atmosphäre erzeugt. Texturen sind schön und detailliert, man merkt nur teilweise einen Mangel an Diversität aufgrund der Gegenstände und Umgebungsdetails. Das Unterwassergefühl wird durch die feinabgestimmte Physik sehr realistisch übertragen, die Verwitterung und der teilweise Zerfall der Strukturen wirken authentisch.
Alles in allem ist Soma ein gelungenes, actiongeladenes Horrorspektakel mit ausgezeichneter Handlung. Die Spannung bleibt über das ganze Spiel dauerhaft erhalten und ständig kommt es zu neuen Fragen, deren Antworten dem Spieler einen kalten Schauer über den Rücken jagen. Auf jeden Fall hat Frictional Games einen weiteren sehr guten Titel veröffentlicht, für die sie schlussendlich nun auch bekannt sind.
Plattform: PC (Version getestet), PS4, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 16, Release: 22.09.2015, http://somagame.com