FIFA 15

Im Vergleich zu den anderen hauseigenen Sportspielen gelingt EA mit Fifa 15 zumindest einige entscheidende Änderungen einzuführen. Sie machen aus dem Fußball-Spiel zwar kein Meisterwerk, aber sorgen zumindest für ein verbessertes Endprodukt.

Über die Grafik lässt sich nicht meckern, vor allem die Stadionatmosphäre wurde gekonnt und mitreißend eingefangen. Was gleich beim ersten spielen auffällt ist das verbesserte Dribbeln mit dem Ball. Es fällt nicht nur leichter als im Vorgänger, sondern es wirkt auch realistischer, da der Ball nicht mehr am Fuß des Kickers klebt, sondern wirklich immer ein Stück vor dem Fuß rollt. Als Folge davon sind auch die Zweikämpfe spannender, wohingegen Pässe, Schüsse oder Flanken schwieriger geworden sind. Der Ball verzieht leichter, dafür kann man einem Schuss aber mehr Wucht verleihen. 

Störend hingegen fällt die KI auf. Nicht nur, dass die Verteidigung zu schwach und nachlässig ist, die Spieler kicken den Ball auch schnell mal ins Aus, wenn man sie zu sehr unter Druck setzt. Merkwürdig ist, dass es schwieriger ist gegnerische Angriffe zu verteidigen, während man als Stürmer ebenfalls ohne große Gegenwehr durch die Verteidigung der anderen Mannschaft rennt. Scheinbar liegt in Fifa 15 kein großes Augenmerk auf der Defense. Allerdings ist die KI nicht komplett daneben gegangen. Die Spielzüge gleichen sich nicht mehr so stark und sind auch nicht mehr so vorhersehbar.

Der Spielfluss wurde allgemein etwas verlangsamt, wodurch man mehr Zeit und Ruhe hat einen Angriff taktisch aufzubauen. Ein schneller Einwurf wird ausgeführt, wenn es möglich ist und sollte es doch zu Verzögerungen kommen, weil ein Ball erst geholt werden muss oder derartiges, dann wird das einfach raus geschnitten. Dadurch wurde überflüssiges entfernt und der grundlegende Spielaufbau verbessert. Einzig der Torhüter ist weiterhin eine Schwachstelle. Diesmal schaffen sie es zwar die diagonalen Schüsse abzufangen, dafür haben sie mit dem kurzen Eck Probleme und Abpraller sorgen für zahlreiche Gelegenheiten zum abstauben.

Endlich gibt es in Fifa 15 auch wieder den einfachen Saison-Modus, gänzlich ohne “lästige” Management-Aufgaben. Der Spieler kann hier mit seiner Lieblingsmannschaft eine Saison spielen, wahlweise auch mit mehreren Kumpels zusammen. Abgesehen davon bietet Fifa 15 die gleichen Spielmodi wie auch schon der Vorgänger.

An sich bietet Fifa 15 einiges an gelungenen Detailverbesserungen. Warum diese Dinge jedoch nicht schon im Vorgänger vorhanden waren, ist wiederum eine andere Frage. Insgesamt macht Fifa 15 zwar weitestgehend Spaß, allerdings wundert man sich nach einer gewissen Spielzeit, wieso Fifa 14 nicht einfach mit einem Update oder Add-on versehen wurde, um die damaligen Probleme zu beheben. Sprich Fifa 15 spielt sich eher wie einZusatzspiel, denn wie ein eigenständiger Fifa-Teil.

Plattform: PS3 (Version getestet), PS4, Xbox One, Xbox 360, Wii, PS Vita, Nintendo 3DS, PC, Spieler: 1-4, 2-22 online, Altersfreigabe (PEGI): 3, Release: 25.09.2014, www.easports.com/fifa