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100 DVDs in 100 Wochen: Der Partyschreck

Film Nummer sechs im 100 Filme in 100 Wochen-Feature katapultiert mich in das Jahr 1968 – mit Blake Edwards‘ Der Partyschreck.

Komödien gegenüber bin ich ja eher skeptisch – meistens sind sie nicht ansatzweise so lustig wie im Trailer versprochen und setzen beim Publikum auf pure Unterhaltung, die oft jedweden Ansatz von Intellekt vermissen lässt. Okay, also dann probiere ich, wie es mir mit Der Partyschreck so geht. Laut DVD erwartet mich ein Film, der sehr gut als Comedy funktionieren soll, wahre Lachsalven und Gagkanonaden inklusive (schon allein bei diesen beiden Wörtern bekomme ich Gänsehaut). Und dann bin ich auch schon mittendrin: Im Grunde geht es um den indischen Kleindarsteller Hrundi V. Bakshi (Peter Sellers), der ein wahrer Tolpatsch ist. So zerstört er ein komplettes Filmset und sollte eigentlich auf Hollywoods Schwarze Liste, aber durch einen Fehler wird er zur Party eines mächtigen Studiochefs eingeladen. Hoppala. Und da geht es mit den Lachsalven und Gagkanonaden (aaaah, noch immer Gänsehaut) auch schon los.

Bakshi stolpert von einem vorhersehbaren Fettnäpfchen ins nächste. Und das leider ziemlich unlustig. Ich frage mich, ob das Ganze nicht besser als Stummfilm funktionieren würde. Bakshi redet am Anfang ohnehin nicht viel und so würde man sich wenigstens die peinlichen Dialoge ersparen. Ich gebe hier einen wieder (jetzt nicht Wort für Wort, aber um ein Gefühl dafür zu bekommen): Ein großer blonder Filmstar steht mit seiner aktuellen Schnalle vor dem Pool-Tisch (also Billard quasi, nur damit hier keine Verwechslung passiert), Bakshi daneben. Blondie versucht seiner Begleitung gerade Pool beizubringen – und das mit diesen Worten: Jeder kann so oft stoßen wie er will oder kann, der Weiße darf nicht Loch und so weiter. Bakshi will übrigens nur zuschauen. Aha.

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Zu allem Überfluss gibt es auch noch einen Kellner, der sich lieber selbst betrinkt, als sich um die Gäste zu kümmern – ja ich weiß, auch das soll irre lustig sein, aber ich weiß nicht.  Obwohl Montagnachmittag ist,  überlege ich ernsthaft ob ich mit dem Kellner mittrinken soll. Nein, für Scotch oder Wodka ist es einfach zu früh, schade eigentlich. Natürlich ist Bakshi jetzt gerade dabei, die Toilette zum Überlaufen zu bringen und ich frage mich dabei: ist es wirklich zu früh um zu trinken? Ja, immer noch, eindeutig.

Bakshi trinkt übrigens gar nichts – also, bis er halt gezwungen wird und dann selbstverständlich ab dem ersten Schlückchen keine Kontrolle mehr über sich hat usw – jaja, so ist das halt. Das kleine französische Starlet, in das er sich verliebt, trägt übrigens die Kleidergröße von einem Kind, da sie sich vom Sohn des Hausbesitzers soeben Kleidung ausgeborgt hat. Warum das? Im ganzen Haus ist Wasser verteilt – via Wasserwegen, im Pool und so weiter. Und da ist sie eben hineingefallen. Pech. Die Party geht mittlerweile voll ab, eine russische Tanzgruppe und eine Studentengruppe sind inklusive Elefanten dazugestoßen. Was, ein Elefant? Jaja, diese Sechziger. Plötzlich wird beschlossen den armen Elefanten zu waschen (der ist nämlich bunt bemalt) und so nimmt das Drama seinen Lauf. Waschmittel wird in den Pool geschüttet und so entsteht eine Mega-Schaumparty. Ich frage mich, ob das wohl der einzige Grund war, den Film zu drehen. Schaumparties sind ja angeblich ganz witzig.

Und dann ist Der Partyschreck nach 94 Minuten auch schon zu Ende. Meine Empfehlung: Einfach nicht anschauen – außer man betrinkt sich genauso wie der Kellner und hat gerade echt nix Besseres zu tun. Nächstes Mal geht es mit Fitzcarraldo weiter.