The Colony
Post-Klimawandel-Filme sind mittlerweile so häufig wie Sand am Meer. Mit The Colony versuchen sich die Kanadier an dem Thema und lassen dabei Laurence Fishburne und Bill Paxton in einer Eiswüste ums Überleben kämpfen…
Wir schreiben das Jahr 2045. Die gesamte Erde hat sich in eine öde Eislandschaft verwandelt. Nur wenige Menschen überlebten den dramatischen Klimawandel und fanden Zuflucht in unterirdischen Kolonien. In Kolonie 7 steht eine Regel über allen anderen. Wer krank wird muss in Quarantäne bis sich sein Zustand bessert. Passiert das nicht, hat jeder zwei Wahlmöglichkeiten, entweder man entscheidet sich für einen (endlos-)langen Spaziergang in der Eiswüste oder für den Gnadenschuss. Eines Tages erreicht Kolonie 7 jedoch ein Hilferuf von einer benachbarten Kolonie. Als der Rettungstrupp die Nachbarkolonie erreicht, finden die Männer aber nur noch Blutspuren im Schnee.
The Colony wirkt schon beim ersten Mal Sehen so, als ob man den Film bereits kennen würde. Zusammengebaut aus Klischees und Stereotypen, birgt der Film wenig Überraschungen. Es gibt den romatischen Helden, der sich aufgrund seines Äußeren und seiner Beziehung zur einzigen Blondine weit und breit schnell als dieser herausstellt. Es gibt den väterlichen Anführer der Kolonie und den Widersacher aus den eigenen Reihen.
Hintergründe zur Handlung bekommt der Zuseher kaum. Seltsame Wettermaschinen, die wohl der Mensch erbaut hat, um sich vor einer Klimakatastrophe zu retten, sind offenbar der Ursprung dieser Eiszeit. Bis auf wenige Randbemerkungen und einige Einstellungen von seltsamen Türmen, bleiben diese Wettermaschinen aber unerklärt. Auch die Figuren bleiben fast ausschließlich ohne Hintergrund. Einzig und allein der romantische Held darf ein wenig in seiner Vergangenheit schwelgen. Das Böse aus der Nachbarkolonie entpuppt sich schnell als Menschen, die man zwar aufgrund ihrer Nahrungsvorliebe für Zombies halten könnte, denen sie in Sachen Agilität aber um einiges voraus sind. Woher sie kommen und was sie eigentlich wollen, können sie aber nicht einmal unserem Helden erklären.
Filmtechnisch ist The Colony solide gemacht. Es gibt Höhepunkte, gute Spannungsmomente, interessante Einstellungen und auch die Schauspieler, allen voran Laurence Fishburne und Bill Paxton, sind glaubwürdig. Der Film kann sich aber bis zuletzt nicht entscheiden was er denn eigentlich sein will – für einen Thriller hat er zu wenig Spannung, für Horror zu wenig Schock, für Splatter zu wenig Blut und für Action zu wenig Action. Also bleibt er bis zuletzt ein wenig überzeugender Genremix mit dem bitteren Beigeschmack eines ständigen Déjà vu.
Regie: Jeff Renfroe, Drehbuch: Jeff Renfroe, Svet Rouskov, Darsteller: Laurence Fishburne, Bill Paxton, Kevin Zegers, Charlotte Sullivan, Dru Viergever, Laufzeit: 95 Minuten, DVD-Release: 25.10.2013