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Jahrescharts der Redaktion 2012: Musik – Teil 2!

Nachdem die pressplay Musik-Redaktion im ersten Teil die Alben, Songs, Videos und Musiker des Jahres gekürt hat, geht es jetzt weiter mit dem zweiten Teil der Jahrescharts…

Stage Profis 2012 Award

Die Black Keys lieferten mit ihrem Auftritt am Frequency Festival eines der Konzert-Highlights 2012. Die Musiker zeigten mit klirrenden Gitarren, kräftigen Drums und der rauchigen Stimme von Sänger Dan Auerbach ihr Können. Grandiose Stimmung fand sich auf und vor der Bühne. Für Gänsehaut bei den Besuchern sorgten am Frequency Festival auch The XX, die für viele eines der Konzert Highlights in diesem Sommer waren.

Auch Bauchklang sorgten für Begeisterung in diesem Jahr. Das Vocal Groove Project aus St. Pölten zählt wohl zu den größten Schätzen, die auf Österreichs Landkarte zu finden sind – besonders live. Erneut unter Beweis stellen konnten die fünf Beatboxer und Vokalkünstler dies Ende des Jahres, u.a. in der Arena Wien. Gerne vergisst der Zuseher und -hörer wie unfassbar gut Bauchklang live wirklich sind – umso größer ist die Freude, wenn man sich jedes mal aufs Neue überraschen lassen kann. Oder um es mit den Worten eines begeisterten Konzertbesuchers zu sagen: „Mir reicht’s; Ich verkauf‘ meinen Bass und fress‘ ab jetzt mehr – dann mach ich das auch!“.

Großartige Shows kamen auch von The Hives, welche die Wiener Arena erneut zum Beben und die Fans ordentlich ins Schwitzen brachten, auch Dry The River sorgten im Chelsea in Wien für gute Stimmung und natürlich Refused, die Wien nach langer Abstinenz beehrten.[alert type=“music“]

Festival des Jahres

Waves Vienna

10.800 Besuchern und 517 Delegates aus 30 verschiedenen Ländern haben Wien beim Waves Vienna in ein Mekka für Musikfans verwandelt. Den Veranstaltern ist es erneut geglückt neben einer Konferenz, Bands, Locations und Tausende Besucher so zu koordinieren und abzustimmen, dass man niemals vor wegen Überfüllung geschlossenen Toren stand, oder ein Künstler für sich den Türsteher und den Soundtechniker spielen musste. Das Waves bot einerseits jungen Musikern eine Plattform sich international zu profilieren und andererseits dem Publikum neue Ansätze zum musikalischen Verständnis und dies zu einem sehr fairen Preis. Wir freuen uns auf 2013.

Frequency Festival

Abwechslungsreich, spannend und das richtige Wetter – das war das Frequency Festival 2012. Wer Bands wie The Black Keys, The Cure, Enter Shikari, The Hives, The Beth Edges, Korn und zahlreiche deutsche Acts wie Beatsteaks, Casper und Kraftklub an einen Ort holt und bei überraschenden Absagen und Aussetzern wie bei Placebo nicht die Nerven verliert, verdient es in die Reihe der Festivals des Jahres.

Nova Rock

Das Nova Rock Festival ist mittlerweile jährlich ein Muss für alle Metal Fans. Auch 2012 lockten die Veranstalter mit einem umfangreichen Line-Up zahlreiche Musikfans auf die Pannonia Fields II nach Nickelsdorf. Obwohl aufgrund von schlechtem Wetter kurz die Bereiche vor beiden Bühnen geräumt werden und Konzerte verkürzt bzw. abgesagt werden mussten, waren die Besucher auch 2012 wieder zufrieden.[/alert]

Coming Out Of Nowhere Award

TOY

TOY sind eine englische Indie/Psychedelic-Rock-Band aus London und für ihr Alter (so um die 18) bereits der pure Wahnsinn. Jeder der sie einmal live erlebt hat, weiß was gemeint ist, jeder andere soll dies tunlichst (!) nachholen. Und: selbst Rhys Webb von den Horrors kürt die Burschen als seine absolute Lieblings-Band 2012. Wenn das mal nicht was heißen mag.

DIIV

DIIV (was ja nichts anderes ist als eine Abwandlung vom bereits besetzten “Dive”) machen Indie bis Dreampop und kommen aus New York. Damit reihen sie sich unter die Hundertschaften junger Artisten in den letzten Jahren. Was sie unterscheidet, ist ihr Zugang. Das Debüt “Oshin” fängt den Hörer ein und umwogt ihn mit Gitarrenklängen unterschwellig begleitet von Synthies und dem Singsang Zachary ColeSmiths. Hier erzählen Riffs und nicht Worte die Geschichten.

Hudson Taylor

Eine kleine, irische Entdeckung: Hudson Taylor ist eine junge Band aus Dublin, die eigentlich aus einem Brüderpaar besteht und sich zur Live-Verstärkung auch noch mehrerer Musiker bedient. Eine alternative Mischung aus Pop/Rock mit folklastigen Einflüssen reißen hier absolut vom Hocker – ein Insider-Tipp.

Auch Rangleklods, eine der musikalischen Überraschungen am desjährigen Waves Vienna und The Minutes, die irische Garage Rock-Band, zählten bei Kritikern bereits 2011 zu den Newcomern des Jahres, 2012 hat auch der Rest des Landes die Band entdeckt, haben uns 2012 überzeugt. Wir hoffen im nächsten Jahr noch mehr von ihnen zu hören.[alert type=“music“]

Hoffentlich mehr als ein Hype des Jahres

Sizarr

Die drei Musiker aus Deutschland wurden mit ihrem Debutalbum Psycho Boy Happy dem Hype mehr als gerecht. Irgendwo zwischen Caribou, Dubstep-Allüren und Gitarren wird man Song für Song von einer Woge der Intensität mitgerissen bevor man realisiert was eigentlich geschieht. Sizarr haben das Potenzial den deutschsprachigen Horizont weit hinter sich zu lassen.

Im Doppelpack: Cro & Kraftklub

Das Musikjahr 2012 ist unter anderem auch das Jahr der deutschen Acts. Nicht nur in den hiesigen Indie & Alternative Clubs sondern auch auf den Festival-Bühnen überzeugen die beiden Acts Cro & Kraftklub – meist im Doppelpack auf der Liste des Line-Ups zu finden, das Publikum. Fast aus dem Nichts kommend spielt sich die Band Kraftklub mit ihrem Album Mit K an die vordersten Chart-Platzierungen. Dicht gefolgt und dann auch mal wieder überholt wird die Band dabei vom Pandamasken-tragenden Rapper Cro.

Casper

Wo Cro und Kraftklub sind, darf auch Casper nicht fehlen. Der äußert sympathische Sänger zog Österreich 2012 in seinen Bann. Die letzten Kritiker mussten spätestens bei seinem großartigen Auftritt am Frequency einmal mehr überlegen, ob vielleicht mehr dahinter steckt. Benjamin Griffey startete 2012 auch hierzulande durch.[/alert]

Comeback des Jahres

Das überraschende und gelungene Comeback des Jahres lieferten Soundgarden. Chris Cornell und Konsorten haben es sich mit der Veröffentlichung von King Animal scheinbar zur Aufgabe gemacht, beweisen zu wollen, dass hinter der Reunion mehr steckt als finanzielle Bereicherung und Ausschöpfung nostalgischer Empfindlichkeiten. Der Band ist es gelungen ein aufrichtiges und vor allem authentisches sechstes Studioalbum zu erschaffen. Die Platte überrascht, ist stilsicher und vielseitig. Grunge Fans ging das Herz auf![alert type=“music“]

Reissue of the Year

Interpol – Turn On The Bright Lights: The 10th Anniversary Edition

Nicht wenige wären gar nicht so unglücklich, hätte man 2002 die Zeit eingefroren, um genießen zu können, was hier nichts ahnend und gänzlich unschuldig seinen Anfang nahm. Inmitten eines musikalisch undefinierten New Yorks, Ende der 90er fanden, sich vier junge Männer zusammen, um gänzlich unbewusst etwas zu schaffen, das später als richtungsweisend für eine popkulturelle Flutwelle sein würde. Turn On The Bright Lights wusste nicht, was Indie-Rock werden sollte, und hatte niemals die Absicht als Haupt-Assoziator für die Reinkarnation der Joy Division Tribute Ära betitelt zu werden, Interpol wollten einfach nur spielen und klingen und das ist ihnen niemals mehr besser gelungen.[/alert]

Breakup of the Year

Für viele überraschend beendete der Brite Trouble Over Tokyo 2012 seine Karriere. Nach sieben erfolgreichen Jahren und drei Alben war es für ihn an der Zeit einen Schlussstrich unter sein Musikprojekt zu ziehen. Mit einer letzten EP, einer ausgedehnten Abschlusstour durch Österreich und den Worten „I was Trouble Over Tokyo, I am not anymore“ verabschiedet sich Toph Taylor von seinen Fans. Aber keine Angst, ein musikalisches Talent in dieser Größenordnung verschwindet freilich nicht einfach von der Bildfläche und tauscht den Touralltag gegen einen geregelten Bürojob ein. Augen und Ohren offen halten…[alert type=“music“]

Heimatstar des Jahres

Beth Edges

Auch wenn die Band bereits vor zwei Jahren die ersten Schritte auf den heimischen Bühnen unternommen hat, so markiert das Jahr 2012, in dem ihr zweites Album Blank Coins, Round Dice erscheint, den eigentlichen Startpunkt und verhilft ihnen zu einer zunehmend wachsenden Fangemeinschaft. Die Band liefert dementsprechend ausgereiften Indie, der durchaus einen britischen Beigeschmack trägt und erwarten lässt, dass die Band in den kommenden Jahren auch jenseits der Grenzen aufhorchen lässt.[/alert]

Press – Stop Award

Mando Diao

Was gut gemeint war, hat leider kein gutes Ende genommen: Wenn man sich mit poetisch-inspiriertem Vorhaben in eine schwedische Waldhütte begibt, um dort in eben jener Landessprache ein Album zu vertonen, muss man schon einen großen Wurf wagen. Das haben Mando Diao auch – leider war das aber ein großer Wurf in die falsche Richtung.

Kate Nash

Was die einen als erfrischend, neu und endlich einmal anders als den üblichen plüschigen Mädchenpop bezeichnen ist für die anderen einfach nur völlig daneben. Was Kate Nashs Intentionen waren als sie den Song Under-Estimate the Girl in angeblich weniger als 24 Stunden geschrieben und aufgenommen hat, ist fraglich. Viele Gedanke hat sie sich hoffentlich nicht gemacht, ansonsten wäre das Resultat, dass wie eine Persiflage zweitklassigen Punkrocks klingt noch bedenklicher, als es ohnehin schon ist. War es eine ironische Kritik an der heutigen Mainstream-Musikszene, dann ist das zumindest eine gute Last Minute-Ausrede für einen misslungenen Song.

Electricity In Your Homes – Dear Shareholder

Nach fünf Jahren kommt endlich das Debüt dieser Briten und ist dann doch nur semi enttäuschender, semi Lo-Fi rockender Pavement-/ Long Blondes-/ Feelies-Tribut. Schade, sehr sehr schade.

Sam Sparro

Besonders bekannt war Sam Sparro ja nie, aber 2008 hatte er sein gleichnamiges Debutalbum herausgebracht, das angenehm 80’s-dancy war. Mit Schnauzer meldet er sich auf Return to Paradise zurück und präsentiert Musik, die auf Kreuzfahrten gespielt werden sollte, wo sich das 60+ Publikum jung fühlen kann. Von Disco-Gedudel bis Altmänner-Soul ist alles dabei, und es ist ja nicht mal grottenschlecht, nur leider wirklich kein Ohrenschmaus.

MDNA

Der Hype und die Promo vor Veröffentlichung von Madonnas letztem Longplayer waren immens. Das Resultat? Mehr als enttäuschend, auch für Fans. Kaum ein Song bleibt im Gedächtnis, alles ist ein Abklatsch von bereits Dagewesenem und hauptsächlich dem angepasst, was die breite Masse gerade gut finden muss. Hat wenig mit der alten Madonna zu tun, die aber will das wohl nicht wahr haben und singt, tanzt und hüpft sich um Kopf, Kragen und Karriere.[alert type=“music“]

Lechzende-Vorfreude Award

Fans unserer Facebook Seite dürften mittlerweile mitbekommen haben, dass wir uns auf ein ganz bestimmtes Album 2013 besonders freuen: Josh Homme arbeitet an einem neuen Queens Of The Stone Age Werk und holt sich dazu jede Menge Unterstützung ins Haus. Wann das neue Album erscheint, ist derzeit noch nicht  bekannt. Wir werden aber weiterhin jedes Detail, das uns zu Ohren oder unter die Augen kommt, posten.[/alert]